ANTANANARIVO / LONDON (IT BOLTWISE) – Nach einem Militärputsch in Madagaskar hat die Afrikanische Union das Land suspendiert. Der neue militärische Führer, Oberst Michael Randrianirina, wird als Präsident vereidigt. Die politische Instabilität hat internationale Besorgnis ausgelöst, während die Bevölkerung auf eine baldige Rückkehr zur zivilen Führung hofft.

In Madagaskar hat ein Militärputsch die politische Landschaft drastisch verändert. Oberst Michael Randrianirina, der Anführer der Eliteeinheit Capsat, hat die Macht übernommen, nachdem das Parlament Präsident Andry Rajoelina abgesetzt hatte. Diese Entwicklung hat die Afrikanische Union dazu veranlasst, Madagaskar mit sofortiger Wirkung zu suspendieren, was die internationale Gemeinschaft in Alarmbereitschaft versetzt hat.
Randrianirina, der bereits in der Vergangenheit als Kritiker von Rajoelina aufgetreten ist, plant eine Übergangszeit von bis zu zwei Jahren, um die Rückkehr zu einer zivilen Regierung zu gewährleisten. Er hat versprochen, innerhalb von 18 bis 24 Monaten Wahlen abzuhalten und die wichtigsten Institutionen des Landes zu reformieren. Diese Ankündigungen sollen die Bevölkerung beruhigen, die in den letzten Wochen zunehmend unzufrieden mit der politischen Elite war.
Die Reaktionen auf den Umsturz sind international unterschiedlich ausgefallen. Während die Afrikanische Union und die Vereinten Nationen ihre Besorgnis über den verfassungswidrigen Machtwechsel geäußert haben, hat Frankreich betont, dass die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit gewahrt bleiben müssen. Auch Russland und Deutschland haben zur Zurückhaltung aufgerufen, um weitere Eskalationen zu vermeiden.
In der Hauptstadt Antananarivo bleibt die Lage angespannt, obwohl es keine größeren Unruhen gibt. Die Jugendbewegung Gen Z, die die Proteste gegen die Regierung angeführt hat, sieht in Randrianirinas Machtübernahme einen ersten Erfolg. Dennoch bleibt die Zukunft des Landes ungewiss, da die Bevölkerung auf eine stabile und demokratische Lösung hofft.

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