HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der maritime Handel steht vor einer Phase des fragilen Wachstums, geprägt von geopolitischen Anpassungen und strukturellen Belastungen. Trotz der Bedeutung des Seetransports für den globalen Handel sieht sich die Branche mit steigenden Kosten und Unsicherheiten konfrontiert. Prognosen deuten auf ein moderates Wachstum hin, das von Umleitungen und dem Energiewandel beeinflusst wird.

Der maritime Handel, der für etwa 80 % des globalen Warenverkehrs verantwortlich ist, steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die sowohl geopolitischer als auch wirtschaftlicher Natur sind. Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) hat in ihrem jüngsten Bericht ein moderates Wachstum für den containerbasierten Seetransport prognostiziert, das bis 2030 von strukturellen und geopolitischen Anpassungen geprägt sein wird.
Die Branche sieht sich mit steigenden Kosten und zunehmenden Unsicherheiten konfrontiert, die das Wachstumspotenzial einschränken. Laut UNCTAD wird das Handelsvolumen auf See im Jahr 2025 nur um 0,5 % zunehmen, während der containerisierte Handel um 1,4 % wachsen soll. Für den Zeitraum von 2026 bis 2030 wird ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Handelsvolumens von 2 % und des Containerverkehrs von 2,3 % erwartet.
Ein wesentlicher Treiber dieses Wachstums sind die Seemeilen, die 2025 um 5,9 % zunehmen sollen. Diese Zunahme ist insbesondere auf die Umleitungen von Schiffen um das Kap der Guten Hoffnung zurückzuführen, die durch den fortdauernden Konflikt im Roten Meer mit Angriffen der Huthi-Rebellen erforderlich werden. Langfristig wird jedoch ein marginales Wachstum von 0,3 % erwartet.
Strukturelle Faktoren wie geopolitische Neuausrichtungen und politische Veränderungen in der Industrie spielen eine bedeutende Rolle. Der Energiewandel und der Übergang zu saubereren Energiequellen hinterlassen ebenfalls Spuren im maritimen Handel mit Öl, Kohle und verflüssigtem Erdgas. Während Kohlelieferungen kurzfristig aufgrund der Nachfrage in Asien anstiegen, blieben die Ölvolumina stabil. Besonders dynamisch erweist sich der Markt für verflüssigtes Erdgas, das zum treibenden Segment des Energiesektors avanciert ist.
Gleichzeitig verschärfen Handelszölle und neue US-Hafenentgelte für China-gebundene Schiffe die politische Spannung und beeinflussen die Routen des internationalen Handels. Die steigenden Kosten durch Umleitungen, ausgelassene Hafenanläufe und längere Transportwege beeinträchtigen die Wirtschaftlichkeit zusätzlich.
In einer Zeit der Transformation zur digitalen Welt und neuartigen Handelsrouten fordert UNCTAD zielgerichtete Maßnahmen zur Eindämmung von Transportkosten, zur Verbesserung der Hafenleistungen und zur Förderung der Vorhersehbarkeit von Handelspolitiken. Es sei essentiell, dass diese Entwicklungen auch kleinen Ländern zugutekommen und nicht zur Verstärkung von Verwundbarkeiten führen, so UNCTAD-Generalsekretärin Rebeca Grynspan.

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