THUN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Solarhersteller Meyer Burger hat seine Produktionspläne in den USA abrupt gestoppt, was die Zukunft seiner deutschen Standorte in Frage stellt.

Der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger hat kürzlich angekündigt, seine Solarmodulproduktion in den USA einzustellen. Ursprünglich plante das Unternehmen, seinen Standort im US-Bundesstaat Arizona auszubauen, doch finanzielle Engpässe zwangen zu einem Kurswechsel. Die Entscheidung betrifft 282 Mitarbeiter, die nun entlassen werden. Die Zukunft des Standorts in den USA bleibt ungewiss, während die Auswirkungen auf die deutschen Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt noch nicht abzusehen sind.
In Deutschland betreibt Meyer Burger Standorte in Hohenstein-Ernstthal und Bitterfeld-Wolfen, die ebenfalls von wirtschaftlichen Herausforderungen betroffen sind. In Hohenstein-Ernstthal, wo ein Forschungs- und Maschinenbaustandort für die Solarproduktion angesiedelt ist, sind rund 300 Mitarbeiter seit dem letzten Jahr in Kurzarbeit. Auch in Bitterfeld-Wolfen, wo Solarzellen produziert werden, sind etwa 300 Beschäftigte seit Mai in Kurzarbeit. Die Unsicherheit über die Zukunft dieser Standorte wächst, da die Verhandlungen mit den Anleihegläubigern noch andauern.
Die finanzielle Lage von Meyer Burger hat sich in den letzten Jahren verschlechtert, was teilweise auf den starken Wettbewerb durch preisgünstige Anbieter aus China zurückzuführen ist. Bereits im Herbst hatte das Unternehmen einen Stellenabbau von rund 20 Prozent angekündigt, der möglicherweise auch deutsche Standorte betreffen könnte. Damals ging man noch davon aus, dass der US-Standort weiter ausgebaut wird. Diese Pläne sind nun hinfällig, da die Produktion in Arizona eingestellt wurde.
Die Restrukturierungsgespräche mit den Anleihegläubigern betreffen zwei Wandelanleihen, die 2027 und 2029 fällig sind. Meyer Burger hofft, durch diese Gespräche eine finanzielle Stabilisierung zu erreichen. Eine Überbrückungsfinanzierung von fast 40 Millionen US-Dollar wurde bereits zugesichert, doch ob dies ausreicht, um die langfristige Stabilität des Unternehmens zu sichern, bleibt abzuwarten.
Die Entscheidung, die US-Produktion einzustellen, wirft Fragen über die strategische Ausrichtung von Meyer Burger auf. Während das Unternehmen versucht, seine finanzielle Basis zu stärken, bleibt unklar, wie sich dies auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Marktposition auswirken wird. Branchenexperten beobachten die Entwicklungen mit Interesse, da Meyer Burger als einer der wenigen europäischen Hersteller im Solarmarkt gilt, der sich gegen die starke Konkurrenz aus Asien behaupten muss.
Die Zukunft von Meyer Burger hängt nun stark von den Ergebnissen der Restrukturierungsverhandlungen ab. Sollte das Unternehmen in der Lage sein, seine finanzielle Lage zu stabilisieren, könnte dies auch positive Auswirkungen auf die deutschen Standorte haben. Andernfalls droht ein weiterer Stellenabbau, der die ohnehin angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Solarindustrie weiter verschärfen könnte.

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