MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Rolle des Militärs im globalen Klimawandel wird oft unterschätzt, obwohl es für einen erheblichen Anteil der weltweiten Emissionen verantwortlich ist.

Die Diskussion um den Klimawandel konzentriert sich häufig auf die Industrie und den Verkehr, doch ein bedeutender Akteur bleibt oft unberücksichtigt: das Militär. Schätzungen zufolge sind die Streitkräfte weltweit für etwa 5,5 % der globalen Emissionen verantwortlich. Diese Zahl könnte in Zukunft sogar steigen, da die Militärausgaben zunehmen und andere Sektoren ihre Emissionen reduzieren. Dennoch sind diese Zahlen nur Schätzungen, da Länder derzeit nicht verpflichtet sind, die Emissionen ihrer Streitkräfte im Rahmen der Berichterstattung an die UN-Klimarahmenkonvention offenzulegen.
Einige Länder veröffentlichen zwar freiwillig ihre militärischen Emissionen, doch diese Berichte sind oft unvollständig. Ohne genaue Daten ist es schwierig, den tatsächlichen Einfluss des Militärs auf die globalen Emissionen zu verstehen oder vorherzusagen, wie sich dieser Einfluss mit den geplanten Erhöhungen der Militärausgaben entwickeln wird. In einer Zeit, in der die Regierungen ihre Militärausgaben erhöhen, wird die genaue Erfassung dieser Daten immer wichtiger, um zu verstehen, wie viel unseres schnell schwindenden Kohlenstoffbudgets durch militärische Investitionen verbraucht wird.
Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung in den USA, wo die Trump-Administration die Klimaseite des Verteidigungsministeriums von ihrer Website entfernt hat. Diese Seite enthielt Berichte über die Emissionen des US-Verteidigungsministeriums, das als der größte institutionelle Verbraucher von fossilen Brennstoffen weltweit gilt. Die Entfernung dieser Daten erschwert nicht nur die Arbeit von Wissenschaftlern und Aktivisten, sondern setzt auch ein gefährliches globales Signal. Während die Vermeidung der Berichterstattung über militärische Emissionen kein neues Phänomen ist, gab es in den letzten Jahren eine langsame, aber stetige Bewegung hin zu mehr Transparenz. Die Entscheidung der USA, diese Berichterstattung einzustellen, sollte von der Zivilgesellschaft, den Streitkräften und den politischen Entscheidungsträgern gleichermaßen verurteilt werden.
Die Maßnahmen der Trump-Administration, das wahre Ausmaß des Beitrags des Verteidigungsministeriums zur Klimakrise zu verbergen und militärische Klimaschutzmaßnahmen als ‘woke’ Unsinn abzutun, sind ein Warnsignal für ein weiterreichendes Risiko. Auch die EU sieht sich einem Aufstieg des rechtspopulistischen Gedankenguts gegenüber, das militärische Klimaschutzmaßnahmen als Brennstoff für Kulturkämpfe nutzt. Hinzu kommen steigende Verteidigungsbudgets, die ohne Rücksicht auf ihre Umweltauswirkungen beschlossen werden, was die perfekten Bedingungen für weniger Transparenz bei der Berichterstattung über militärische Emissionen und einen Stillstand bei der Dekarbonisierung des Verteidigungssektors schafft.

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