MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie beleuchtet die verborgenen Herausforderungen der Aufmerksamkeitssteuerung bei Menschen mit Phobien. Diese Untersuchung, die in einer renommierten Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, zeigt, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit von irrelevanten Informationen abzulenken.

Phobien, definiert als intensive und irrationale Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen, stellen für viele Menschen eine erhebliche Belastung dar. Die Betroffenen vermeiden die gefürchteten Auslöser oft um jeden Preis, selbst wenn keine reale Gefahr besteht. Zu den häufigsten Phobien gehören die Angst vor Spinnen (Arachnophobie), Höhen (Akrophobie) und engen Räumen (Klaustrophobie). Auch die soziale Phobie, die Angst vor Bewertung oder Blamage in sozialen Situationen, ist weit verbreitet.
Eine neue Studie, die sich mit der Aufmerksamkeitssteuerung bei Phobien beschäftigt, hat interessante Ergebnisse hervorgebracht. Die Forscher um Christina Saalwirth nutzten Eye-Tracking-Technologie, um die Augenbewegungen von phobischen und nicht-phobischen Personen zu analysieren. Sie fanden heraus, dass Menschen mit Phobien eine verzögerte Ablenkung und längere Entscheidungszeiten aufweisen, wenn sie auf bestimmte Bilder reagieren. Dies deutet darauf hin, dass phobische Personen Schwierigkeiten haben, irrelevante Informationen zu ignorieren und ihre Aufmerksamkeit effektiv zu steuern.
Die Studie untersuchte die Hypothese, dass phobische Personen langsamere Augenbewegungen zeigen, wenn sie Bilder betrachten, die Elemente enthalten, die als bedrohlich wahrgenommen werden. Diese Reaktion war schwächer als die auf reale Bedrohungsobjekte, aber ausgeprägter als die auf neutrale Bilder. Die Forscher erwarteten auch, dass Teilnehmer langsamer auf Bilder von Mäusen, Hunden, Schlangen, Spinnen, spitzen Objekten und Zahnärzten reagieren würden, unabhängig davon, ob sie eine Phobie hatten.
In der Studie wurden 66 Teilnehmer untersucht, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden: 33 mit Phobien und 33 ohne. Die Gruppen waren nach Alter und Geschlecht abgestimmt, wobei das Durchschnittsalter bei 28 bis 29 Jahren lag. Die phobische Gruppe wurde weiter nach der Art der Phobie unterteilt. Die Teilnehmer mussten Bilder auf einem Bildschirm betrachten und angeben, ob das Objekt im Zielbild nach links oder rechts ausgerichtet war. Dabei wurden ihre Augenbewegungen und Reaktionen aufgezeichnet.
Die Ergebnisse zeigten, dass phobische Personen unabhängig von der Bedrohung durch das zentrale Bild eine verzögerte Ablenkung erlebten. Sie benötigten auch mehr Zeit, um zu entscheiden, ob das Zielbild nach links oder rechts ausgerichtet war, wenn es als bedrohlich wahrgenommen wurde. Diese Befunde unterstreichen die Schwierigkeiten phobischer Personen bei der Aufmerksamkeitssteuerung und der Hemmung irrelevanter Informationen.
Die Studie liefert wertvolle Einblicke in die Aufmerksamkeitsverzerrung bei Phobien. Es ist jedoch zu beachten, dass die Teilnehmer über die bedrohlichen Objekte informiert waren, denen sie begegnen würden. Die Ergebnisse könnten anders ausfallen, wenn die Teilnehmer unerwarteten Bedrohungen ausgesetzt wären.

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