ZAGREB / LONDON (IT BOLTWISE) – Die EU-Erweiterung steht vor neuen Herausforderungen und Chancen, insbesondere durch die Rolle Kroatiens im Westbalkan-Prozess. Außenminister Johann Wadephul betont die Bedeutung Kroatiens als jüngstes EU-Mitglied und dessen Know-how in den Beitrittsprozessen der Westbalkan-Staaten.

Die Europäische Union steht vor einer entscheidenden Phase ihrer Erweiterungspolitik, die insbesondere die Westbalkan-Staaten betrifft. Kroatien, als jüngstes Mitglied der EU, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Außenminister Johann Wadephul hat bei seinem Besuch in Zagreb die Bedeutung Kroatiens für den Erweiterungsprozess hervorgehoben. Kroatien bringt wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse in die Beitrittsverhandlungen ein, die für die Westbalkan-Staaten von unschätzbarem Wert sind.
Während seines Aufenthalts in Kroatien traf Wadephul mit hochrangigen Politikern zusammen, darunter Außenminister Gordan Grlic Radman und Ministerpräsident Andrej Plenkovic. Diese Gespräche konzentrierten sich nicht nur auf die Unterstützung der Ukraine, sondern auch auf sicherheits- und verteidigungspolitische Themen, die für die Stabilität Europas von Bedeutung sind. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Rolle Kroatiens im EU-Erweiterungsprozess.
Die EU-Erweiterung umfasst derzeit sechs Westbalkan-Länder: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien. Diese Länder befinden sich in unterschiedlichen Stadien des Beitrittsprozesses. Während mit Serbien, Nordmazedonien, Montenegro und Albanien bereits intensive Verhandlungen geführt werden, hat Bosnien-Herzegowina den Status eines Beitrittskandidaten und das Kosovo gilt als potenzieller Bewerber.
Kroatien, das selbst erst 2013 der EU beigetreten ist, kann seine Erfahrungen aus dem eigenen Beitrittsprozess nutzen, um die Westbalkan-Staaten zu unterstützen. Diese Unterstützung ist entscheidend, um die politischen und wirtschaftlichen Reformen in diesen Ländern voranzutreiben und sie auf die Anforderungen der EU vorzubereiten. Die EU sieht in der Integration der Westbalkan-Staaten nicht nur eine Erweiterung ihres Einflussbereichs, sondern auch eine Stabilisierung der Region.
Die Gespräche in Zagreb verdeutlichen, dass die EU-Erweiterung nicht nur eine politische, sondern auch eine strategische Dimension hat. Die Integration der Westbalkan-Staaten könnte langfristig zur Stabilität und Sicherheit in Europa beitragen. Kroatien, mit seiner geografischen und historischen Nähe zu diesen Ländern, ist in einer einzigartigen Position, um diesen Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen.

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