Neue US-Leitlinien: Frühzeitige Behandlung der Hypertonie empfohlen

WASHINGTON, D.C. / LONDON (IT BOLTWISE) – Die American Heart Association und das American College of Cardiology haben neue Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie veröffentlicht. Diese empfehlen eine frühzeitige medikamentöse Behandlung bereits ab Blutdruckwerten von 130/80 mm Hg, auch für Patienten ohne erhöhtes Risiko. Die Leitlinien beinhalten zudem Empfehlungen zu Lebensstiländerungen und neuen Behandlungsmöglichkeiten.

Die American Heart Association und das American College of Cardiology haben in Zusammenarbeit mit elf weiteren Fachgesellschaften neue Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie vorgestellt. Diese Leitlinien markieren einen bedeutenden Wandel in der medizinischen Praxis, indem sie eine frühzeitige medikamentöse Behandlung bereits ab einem Blutdruck von 130/80 mm Hg empfehlen. Diese Empfehlung gilt auch für Patienten, die kein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen aufweisen.

Die neuen Leitlinien, die in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlicht wurden, beinhalten auch umfassende Empfehlungen zu Lebensstiländerungen. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und die Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der neuen Leitlinien ist die Einführung des PREVENT-Rechners, der Ärzten helfen soll, das individuelle Risiko eines Patienten besser einzuschätzen. Dieser Rechner berücksichtigt verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht und bestehende Gesundheitsprobleme, um eine personalisierte Behandlungsempfehlung zu geben.

Erstmals wird auch die renale Denervation als mögliche Behandlungsoption erwähnt. Diese minimalinvasive Methode zielt darauf ab, die Nervenaktivität in den Nieren zu reduzieren, was zu einer Senkung des Blutdrucks führen kann. Diese Option könnte insbesondere für Patienten interessant sein, die auf herkömmliche Medikamente nicht ausreichend ansprechen.

Die neuen Leitlinien haben bereits zu Diskussionen in der medizinischen Gemeinschaft geführt. Einige Experten begrüßen die frühzeitige Intervention als wichtigen Schritt zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, während andere Bedenken hinsichtlich der möglichen Nebenwirkungen einer langfristigen Medikamenteneinnahme äußern. Dennoch wird erwartet, dass die neuen Empfehlungen die Praxis der Hypertoniebehandlung weltweit beeinflussen werden.

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