TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel ist abgeschlossen und markiert einen bedeutenden Schritt in der globalen Stahlindustrie. Diese Transaktion, die sich über 18 Monate erstreckte, wurde durch eine ungewöhnliche Vereinbarung mit der Trump-Administration ermöglicht.
Die Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel für 14,9 Milliarden US-Dollar ist abgeschlossen. Diese Transaktion verleiht der Trump-Administration eine ungewöhnliche Kontrolle über das Unternehmen, was durch eine nationale Sicherheitsvereinbarung ermöglicht wurde. Diese Vereinbarung beinhaltet eine sogenannte ‘goldene Aktie’, die der US-Regierung weitreichende Befugnisse einräumt, darunter das Ernennen eines Vorstandsmitglieds und Vetorechte bei wichtigen Unternehmensentscheidungen.
Die ‘goldene Aktie’ könnte jedoch ausländische Investoren abschrecken, da sie eine erhebliche politische Einflussnahme signalisiert. Laut Branchenexperten könnte dies die Attraktivität von US-Unternehmen für ausländische Investitionen mindern. Die Vereinbarung wurde getroffen, um die Zustimmung des Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) zu sichern, das ausländische Investitionen auf nationale Sicherheitsrisiken prüft.
Für Nippon Steel ist die Übernahme von U.S. Steel ein strategischer Schritt, um seine globale Wachstumsstrategie zu stärken. Der amerikanische Stahlmarkt, insbesondere die Nachfrage nach hochfestem Stahl, bietet erhebliche Chancen. Nippon Steel plant, bis 2028 elf Milliarden US-Dollar in U.S. Steel zu investieren, darunter eine Milliarde für ein neues Stahlwerk in den USA.
Die Übernahme ermöglicht es Nippon Steel, von zahlreichen amerikanischen Infrastrukturprojekten zu profitieren, während ausländische Konkurrenten mit Stahlzöllen von 50% konfrontiert sind. Zudem vermeidet das japanische Unternehmen Strafgebühren in Höhe von 565 Millionen US-Dollar, die bei einem Scheitern der Übernahme fällig gewesen wären.
Die United Steelworkers Union, die die Übernahme vehement ablehnte, äußerte Bedenken hinsichtlich der Macht, die Trump durch die ‘goldene Aktie’ erhält. Diese gibt ihm eine bemerkenswerte Kontrolle über Unternehmensentscheidungen, was in der Geschichte der US-Unternehmensübernahmen beispiellos ist.
Die Übernahme verlief nicht ohne Hindernisse. Ursprünglich blockierte die Biden-Administration die Transaktion aus nationalen Sicherheitsgründen, was zu Klagen der beteiligten Unternehmen führte. Doch die Trump-Administration eröffnete eine neue Überprüfung, die schließlich zur Genehmigung führte.
Die Zukunft von U.S. Steel unter der Leitung von Nippon Steel bleibt spannend. Die Investitionen in neue Technologien und Produktionskapazitäten könnten das Unternehmen in eine neue Ära führen, während die politische Dimension der Übernahme weiterhin für Diskussionen sorgt.
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