LONDON (IT BOLTWISE) – Die Welt der Nuklear-Startups erlebt derzeit einen Boom, der sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Während Unternehmen wie Commonwealth und Oklo Milliarden an Investitionen anziehen, bleibt die Frage, welche dieser Firmen tatsächlich erfolgreich sein werden. Die Bewertungen steigen rasant, doch Experten warnen vor einer möglichen Blase.

Die Nuklearindustrie erlebt eine Renaissance, angetrieben von einer neuen Welle von Startups, die sowohl auf Fusion als auch auf konventionelle Spaltungstechnologien setzen. Diese Unternehmen versprechen kleinere, kosteneffizientere Reaktoren, die den Energiebedarf der Zukunft decken sollen. Trotz der Milliardeninvestitionen, die in diese Startups fließen, hat noch keines von ihnen Elektrizität ins Netz eingespeist.
Ein prominentes Beispiel ist Commonwealth, das sich an der Spitze dieser Bewegung befindet. Das Unternehmen hat in diesem Jahr 863 Millionen US-Dollar gesammelt und plant, seine ersten Reaktoren noch vor dem Ende von Trumps Amtszeit in Betrieb zu nehmen. Diese Ambitionen werden durch Vorverkäufe an große Unternehmen wie Eni und Alphabet unterstützt, was das Vertrauen in die Technologie unterstreicht.
Die politische Unterstützung für diese Technologien ist stark, und es wurden bedeutende Fortschritte bei den grundlegenden technischen Herausforderungen erzielt. Dennoch bleibt die Frage, welche Unternehmen für Investoren eine kluge Wahl darstellen. Mit der zunehmenden Anzahl von Startups in diesem Bereich sind einige Insolvenzen und Konsolidierungen unvermeidlich.
Ein weiteres Beispiel ist das von Sam Altman unterstützte Startup Oklo, dessen Aktienkurs seit dem Börsengang von 8 auf 115 US-Dollar gestiegen ist. Trotz dieser beeindruckenden Entwicklung hat die Bank of America ihre Bewertung von Oklo kürzlich von ‘Kaufen’ auf ‘Neutral’ herabgestuft. Auch NuScale, ein weiteres Unternehmen im Bereich der kleinen modularen Reaktoren, wurde von ‘Neutral’ auf ‘Underperform’ herabgestuft.
Die Bewertungen vieler dieser neuen Energie-Startups sind aufgrund der hohen Nachfrage nach Energie und der Erwartung, dass diese Technologien gut mit KI-Rechenzentren kombiniert werden können, in die Höhe geschossen. Doch Analysten wie Dimple Gosai von der Bank of America warnen vor einer zu großen Kluft zwischen den Fundamentaldaten und den Bewertungen. Die Optimismus, der in die Aktienkurse eingepreist ist, könnte sich als übertrieben erweisen.
Die Herausforderungen für diese Unternehmen sind zahlreich. Neben den technischen Hürden gibt es Engpässe in den Lieferketten für nukleare Brennstoffe und Containment-Gefäße sowie die bekannten bürokratischen Hürden bei Bau- und Netzanschlussgenehmigungen. Datenzentren legen zudem großen Wert auf Geschwindigkeit, was ein Nachteil für die Nukleartechnologie sein könnte.
Dennoch ist zu erwarten, dass weitere Nuklear-Startups an die Börse gehen werden. Ob Commonwealth zu diesen gehören wird, bleibt abzuwarten. Trent Bauserman, Leiter der Bundesangelegenheiten bei Commonwealth, wollte sich nicht dazu äußern, ob oder wann das Unternehmen an die Börse gehen könnte.

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