LONDON (IT BOLTWISE) – Der Ölmarkt zeigt sich derzeit von seiner unbeständigen Seite. Die Preise schwanken, geopolitische Spannungen und Handelskonflikte tragen zur Unsicherheit bei. Doch nicht alle Ölkonzerne sind gleichermaßen betroffen. Während einige Unternehmen ihre Strategien anpassen, um den Herausforderungen zu begegnen, bleiben andere auf bewährten Wegen. Ein genauer Blick auf die aktuellen Entwicklungen und die Reaktionen der großen Player zeigt, wer in dieser volatilen Phase die Nase vorn hat.

Der Ölpreis ist derzeit ein Spielball geopolitischer und wirtschaftlicher Kräfte. Während der Brent-Preis zuletzt wieder anstieg, liegt er mit rund 68 US-Dollar pro Barrel deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den USA und Indien, sowie eine überraschende Förderausweitung der OPEC+ tragen zur Volatilität bei.
Die US-Regierung hat Indien mit massiven Sekundärzöllen gedroht, eine Reaktion auf Indiens anhaltende Ölgeschäfte mit Russland. Diese Strafmaßnahmen könnten das globale Angebot empfindlich treffen und die Märkte weiter verunsichern. Gleichzeitig plant die OPEC+, ab September eine halbe Million Barrel zusätzlich pro Tag zu fördern, was den Preisdruck auf Brent verstärkt und den Kurs unter 70 Dollar drückt.
In diesem unruhigen Umfeld reagieren die Aktien der großen Ölkonzerne uneinheitlich. Während der Brent-Preis an einem Tag fällt, steigen die Ölaktien am nächsten. Analysten sprechen von einem „Preis ohne Richtung“ – einem Markt im Wartemodus. Doch in den Quartalszahlen der großen Ölkonzerne zeigt sich, wer in der Krise eine gute Figur macht und wer nicht.
Der britische Ölkonzern BP überrascht mit der Entdeckung eines riesigen Öl- und Gasvorkommens im brasilianischen Santos-Becken und besser als erwarteten Quartalszahlen. Dennoch bleibt der Gewinn rückläufig, insbesondere in der klassischen Ölförderung. Besser lief es im Konsumenten- und Produktsegment, das mit Aral-Tankstellen und Castrol-Schmierstoffen fast 30 Prozent zulegen konnte.
Chevron setzt auf eine einfache Formel: mehr Produktion. Im Permian Basin erreicht der Konzern die Marke von einer Million Barrel pro Tag. Die Übernahme von Hess soll weiteres Wachstum bringen. Doch trotz leicht besserer Zahlen bleiben Anleger skeptisch, und die Aktie tritt auf der Stelle.
ExxonMobil erhöht ebenfalls die Produktion im Permian Basin auf 1,6 Millionen Barrel täglich. Dennoch ist der Gewinn rückläufig, und der Aktienkurs dümpelt unter dem Branchenschnitt. Die Erwartungen wurden zwar leicht übertroffen, aber Euphorie sieht anders aus.
Shell und TotalEnergies verfolgen eine vorsichtigere Strategie. Shell übertraf die Erwartungen trotz rückläufigem Gewinn, während TotalEnergies mit schwächeren Zahlen enttäuschte. Beide Konzerne setzen auf weniger Förderung und mehr Fokus auf Margen und das Bestandsgeschäft.
Für Anleger stellt sich die Frage, welche Strategie am Ende erfolgreich sein wird. In Europa laufen die Aktien bisher besser, nicht zuletzt wegen Übernahmegerüchten um BP und Shell. Doch der Markt bleibt nervös. Neue Zölle, geopolitische Unwägbarkeiten und saisonale Effekte wie die Driving Season in den USA machen Vorhersagen schwer.

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