NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Der sogenannte Overnight Effect hat sich als ein bemerkenswertes Phänomen auf den US-Aktienmärkten etabliert. Studien zeigen, dass Aktien in den Nachtstunden oft höhere Renditen erzielen als während der regulären Handelszeiten. Diese Erkenntnis könnte die Art und Weise, wie Investoren ihre Strategien planen, grundlegend verändern.

Der Aktienmarkt ist ein komplexes Geflecht aus Zahlen, Trends und menschlichem Verhalten. Ein besonders faszinierendes Phänomen, das in den letzten Jahren zunehmend Beachtung gefunden hat, ist der sogenannte Overnight Effect. Dieser beschreibt die Tendenz von Aktien, während der Nachtstunden, wenn die Märkte geschlossen sind, höhere Renditen zu erzielen. Eine Studie des Beratungsunternehmens Elm Street hat gezeigt, dass dieser Effekt nicht nur auf Indexebene, sondern auch bei einzelnen Aktien, insbesondere bei sogenannten Meme-Aktien, stark ausgeprägt ist.
Die Ursachen für den Overnight Effect sind vielfältig. Eine Erklärung liefert die Analyse von Terry Marsh von der University of California, Berkeley, und Kam Fong Chan von der University of Western Australia. Sie führen den Effekt auf Marktreaktionen auf Unternehmensnachrichten zurück, die oft außerhalb der regulären Handelszeiten veröffentlicht werden. Besonders extreme Gewinnüberraschungen können zu Kursbewegungen führen, die sich in den Nachtstunden manifestieren. Da solche Nachrichten meist in den frühen Morgenstunden veröffentlicht werden, bevor die Börsen öffnen, erfolgt ein Großteil der Kursanpassungen über Nacht.
Die Handelszeiten an den US-Börsen sind insbesondere zu Beginn und am Ende des Tages durch hohe Aktivität und starke Kursschwankungen geprägt. Nach Börseneröffnung um 9:30 Uhr Eastern Time werden die Ereignisse und Nachrichten der vergangenen Stunden verarbeitet, was häufig zu deutlichen Bewegungen führt. Professionelle Händler konzentrieren sich deshalb häufig auf die erste Stunde nach Handelsbeginn, da in diesem Zeitraum die größten Kursausschläge erwartet werden. Gegen Mittag lassen Volatilität und Handelsvolumen üblicherweise nach, weshalb viele Daytrader ihre Positionen bereits vorher schließen.
Auf Monatssicht zeigt sich der November als historisch starker Monat für den Handel mit US-Aktien, gefolgt von April und Juli. Der September hingegen bleibt seinem Ruf als schwächster Monat treu. Diese saisonalen Muster sind jedoch für kurzfristige Anlagestrategien nur bedingt verlässlich, da tägliche Schwankungen diese Effekte deutlich überlagern. Trotz der statistischen Auffälligkeiten sollten Anleger vorsichtig sein, da Handelskosten, steuerliche Auswirkungen und der praktische Aufwand mögliche Gewinne schnell zunichtemachen können.

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