KÖLN / LONDON (IT BOLTWISE) – 35 Jahre nach der Wiedervereinigung bleibt die Wirtschaftskraft Ostdeutschlands hinter der des Westens zurück. Eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, dass die neuen Bundesländer nur 78 Prozent der westdeutschen Wirtschaftsleistung erreichen. Besonders in den Bereichen Erwerbsbeteiligung, Innovation und Digitalisierung gibt es deutliche Defizite.

Die wirtschaftliche Diskrepanz zwischen Ost- und Westdeutschland ist auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ein zentrales Thema. Laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erreicht die Wirtschaftskraft der neuen Bundesländer lediglich 78 Prozent des westdeutschen Niveaus. Diese Kluft hat sich in den letzten fünf Jahren kaum verringert, und in einigen Bereichen ist der Osten sogar zurückgefallen.
Besonders auffällig sind die Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung, der Innovationskraft und der Digitalisierung. Die Erwerbsquote im Osten liegt bei nur 86 Prozent des Westniveaus, was angesichts der alternden Bevölkerung weiter sinken könnte. Bereits 2022 war mehr als jeder vierte Ostdeutsche älter als 65 Jahre, was die wirtschaftliche Dynamik zusätzlich bremst.
Auch bei der Innovationskraft gibt es deutliche Unterschiede. Ostdeutsche Unternehmen melden im Schnitt fünfmal weniger Patente an als ihre westdeutschen Pendants. Zudem sind große, forschungsstarke Unternehmen in den östlichen Bundesländern seltener vertreten. In der Digitalwirtschaft trägt die Informations- und Kommunikationsbranche nur knapp drei Prozent zur Bruttowertschöpfung bei, was lediglich gut die Hälfte des Westwerts ausmacht.
Die Investitionen in Ostdeutschland stagnieren seit Jahren auf niedrigem Niveau. Pro Kopf erreichen sie nur gut 70 Prozent des Westens, während sie in den 1990er Jahren noch deutlich darüber lagen. Diese Entwicklung zeigt, dass eine vollständige Angleichung an Westdeutschland kurzfristig nicht realistisch ist. Laut IW-Experte Klaus-Heiner Röhl sind mehr Offenheit für ausländische Fachkräfte, eine Beschleunigung der Digitalisierung sowie eine engere Zusammenarbeit von Forschung, Startups und Unternehmen notwendig.
Langfristig wird Ostdeutschland eher das Niveau von Bundesländern wie Schleswig-Holstein oder Rheinland-Pfalz erreichen als das wirtschaftsstarker Metropolen wie München oder Hamburg. Ein Sonderfall ist Berlin, das sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Forschungs- und Startup-Zentrum entwickelt hat. Diese Entwicklungen zeigen, dass trotz der Herausforderungen auch Chancen für Wachstum und Innovation bestehen.

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