PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Pernod Ricard, einer der weltweit führenden Spirituosenhersteller, hat eine umfassende Neustrukturierung angekündigt, um auf die anhaltende Absatzschwäche in der Branche zu reagieren.
Pernod Ricard, bekannt für seine renommierten Marken wie Jameson und Martell, sieht sich gezwungen, seine Organisationsstruktur grundlegend zu überarbeiten. Diese Entscheidung folgt auf einen Umsatzrückgang von drei Prozent im dritten Quartal, der auf ein verändertes Konsumverhalten und wirtschaftliche Unsicherheiten zurückzuführen ist. Die Neustrukturierung zielt darauf ab, die Effizienz zu steigern und die Agilität des Unternehmens zu verbessern.
Der französische Konzern plant, seine Marken in zwei operative Einheiten zu gliedern: Eine für Whiskey, Cognac und Champagner, die andere für übrige Spirituosen und Aperitifs. Diese Maßnahme soll nicht nur die Verwaltung vereinfachen, sondern auch mittelfristig zu einem Stellenabbau führen. Konkrete Zahlen wurden bisher nicht genannt, da die Abstimmung mit den jeweiligen Einheiten noch in der Anfangsphase ist.
Die Entscheidung von Pernod Ricard spiegelt einen breiteren Trend in der Spirituosenindustrie wider, wo Unternehmen wie Moët Hennessy und Diageo ebenfalls strukturelle Anpassungen vornehmen. Moët Hennessy hat kürzlich den Abbau von 1.200 Stellen angekündigt, während Diageo Portfolioverkäufe und ein umfangreiches Sparprogramm plant, um die finanzielle Stabilität zu sichern.
Die Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht, sind vielfältig. Neben der Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheiten spielt auch ein genereller Trend zur Reduktion des Alkoholkonsums eine Rolle. Besonders in China und den USA, zwei wichtigen Märkten für Pernod Ricard, sind die Verkaufszahlen rückläufig. In China sind insbesondere die Martell-Verkäufe betroffen, während in den USA die Entwicklung trotz Vorratskäufen vor neuen Zöllen hinter den Erwartungen zurückblieb.
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, betont das Management von Pernod Ricard die Notwendigkeit, sich auf ein sich schnell veränderndes Marktumfeld einzustellen. Die geplanten Maßnahmen sollen nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Innovationskraft des Unternehmens stärken. Experten sehen in der Neustrukturierung einen notwendigen Schritt, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie effektiv die Umstrukturierung von Pernod Ricard umgesetzt wird und welche Auswirkungen sie auf die Belegschaft und die Marktposition des Unternehmens haben wird. Branchenanalysten beobachten die Entwicklungen genau, da sie auch als Indikator für die gesamte Spirituosenindustrie gelten könnten.
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