BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Trade Republic öffnet die Türen zum Private Equity für Kleinanleger, doch die hohen Gebühren und die Illiquidität könnten die erhofften Renditen schmälern. Während die Plattform mit niedrigen Einstiegshürden wirbt, müssen Anleger die versteckten Kosten und Risiken genau abwägen.

Trade Republic hat kürzlich angekündigt, dass es nun auch Kleinanlegern möglich ist, in Private Equity zu investieren. Diese Ankündigung wurde von Christian Hecker, einem der Mitgründer, mit großem Enthusiasmus präsentiert. Die Plattform verspricht, den Zugang zu einer Anlageklasse zu demokratisieren, die bisher den Superreichen vorbehalten war. Doch hinter dem verlockenden Versprechen verbergen sich erhebliche Risiken und Kosten, die potenzielle Investoren berücksichtigen müssen.
Im Gegensatz zu anderen Anbietern, die hohe Mindesteinlagen verlangen, ermöglicht Trade Republic den Einstieg bereits ab einem Euro. Dies klingt zunächst attraktiv, doch die Gebührenstruktur könnte die Rendite erheblich schmälern. So verlangt Apollo jährliche Gebühren von 4,5 Prozent, während EQT sogar bis zu 7,4 Prozent berechnet. Besonders für Anleger mit kurzen Anlagehorizonten können diese Kosten die Rendite erheblich mindern.
Ein weiteres Risiko ist die Illiquidität von Private-Equity-Investments. Diese Anlagen binden Kapital oft über Jahre hinweg, und die Möglichkeiten für einen schnellen Ausstieg sind begrenzt. Trade Republic bietet zwar einen internen Handelsplatz mit monatlicher Liquidität an, doch ob sich tatsächlich Käufer finden, bleibt ungewiss. Anleger könnten daher gezwungen sein, länger investiert zu bleiben, als ursprünglich geplant.
Die Frage, ob es sich bei diesem Angebot um eine echte Demokratisierung des Investierens oder lediglich um eine geschickte Marketingstrategie handelt, bleibt offen. Während Trade Republic sein Geschäftsmodell diversifiziert, indem es sich von einem reinen Neobroker zu einer Plattform für Vermögensverwaltung entwickelt, profitieren auch die Fondsriesen EQT und Apollo von neuem Kapital. Anleger müssen sich jedoch bewusst sein, dass die versprochenen Renditen von über 10 Prozent pro Jahr nur schwer zu erreichen sind, insbesondere nach Abzug der hohen Gebühren.
Insgesamt ist der Schritt von Trade Republic, Private Equity für Kleinanleger zugänglich zu machen, zwar innovativ, birgt jedoch erhebliche Risiken. Wer sich von den niedrigen Einstiegshürden blenden lässt, könnte am Ende mehr verlieren als gewinnen. Die Demokratisierung des Investierens endet dort, wo die Kosten und Risiken die Chancen überwiegen.

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