PORTLAND / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine alarmierende Studie der Oregon Health & Science University (OHSU) zeigt, dass immer mehr Kinder in psychischen Krisen tagelang in Notaufnahmen festgehalten werden, da es an geeigneten Behandlungsplätzen mangelt.
In den letzten Jahren hat sich die Situation in den Notaufnahmen der Krankenhäuser dramatisch verschärft. Eine aktuelle Studie der Oregon Health & Science University (OHSU) zeigt, dass Kinder in psychischen Krisen oft tagelang in Notaufnahmen verweilen müssen, da es an geeigneten Behandlungsplätzen fehlt. Diese Praxis, bekannt als ‘Boarding’, betrifft etwa 12% der pädiatrischen Notfallbesuche im Jahr 2022, was über 30.000 Fälle bedeutet. Besonders betroffen sind Kinder mit suizidalen Gedanken oder schwerer Depression, deren Zahl in den letzten Jahren stark gestiegen ist.
Die Studie hebt hervor, dass die Wartezeiten in den Notaufnahmen weit über den empfohlenen vier Stunden liegen, die von der Joint Commission als Best Practice angesehen werden. Diese Verzögerungen gefährden nicht nur die Sicherheit der Patienten, sondern behindern auch den Beginn der notwendigen Behandlung. Dr. John McConnell, der die Studie leitete, betont, dass die Ergebnisse die anekdotischen Berichte der letzten Jahre bestätigen, wonach das ‘Boarding’ ein landesweites Problem ist, insbesondere für Kinder, die durch Medicaid versichert sind.
Die Ursachen für diese Misere sind vielfältig. Zum einen gibt es nicht genügend stationäre und ambulante Behandlungsplätze für Kinder mit psychischen Erkrankungen. Zum anderen fehlt es an einer klaren Verantwortlichkeit für die Versorgung von Medicaid-Patienten in psychischen Krisen. Wenn Kinder in der Notaufnahme ankommen, ist oft unklar, wer für ihre rechtzeitige Behandlung verantwortlich ist. Diese strukturellen Probleme führen dazu, dass Notaufnahmen, die ursprünglich für akute Verletzungen und Infektionen konzipiert wurden, als Auffangbecken für psychische Krisen dienen müssen.
Oregon hat zwar in den letzten Jahren versucht, die psychiatrischen Dienste auszubauen, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Trotz Investitionen in Höhe von 130 Millionen US-Dollar im Jahr 2021 zur Erweiterung der gemeindebasierten Einrichtungen für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, bleibt der Bedarf ungestillt. Die staatlichen Bemühungen, die psychische Gesundheit auf die gleiche Stufe wie die physische Gesundheit zu stellen, haben bisher nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Die Studie von OHSU unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden Reform des Gesundheitssystems, um die Versorgung von Kindern in psychischen Krisen zu verbessern.

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