LONDON (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung eines Raumfahrtsaufzugs auf der Erde mag derzeit noch wie Science-Fiction klingen, doch im All könnte diese Technologie bald Realität werden. Insbesondere auf Ceres, dem größten Objekt im Asteroidengürtel, bietet sich eine vielversprechende Gelegenheit für den Einsatz eines solchen Aufzugs. Forscher der Universität von Colorado, Colorado Springs, und der Industrial CNT, einem Hersteller von Kohlenstoffnanoröhren, haben in einer neuen Studie die potenziellen Vorteile eines Raumfahrtsaufzugs auf Ceres untersucht.
Die Idee eines Raumfahrtsaufzugs auf Ceres ist nicht nur faszinierend, sondern auch technisch machbar. Ceres, bekannt als die Königin des Asteroidengürtels, könnte eine Schlüsselrolle bei der Erschließung von Ressourcen im Weltraum spielen. Laut Daten der Raumsonde Dawn besteht Ceres zu etwa 25% aus Wasser. Dieses Wasser ist nicht nur für das Leben unerlässlich, sondern könnte auch als Treibstoff für Antriebssysteme genutzt werden. Einige Testsatelliten verwenden Wasser als alleinigen Antrieb, während andere die durch Elektrolyse gewonnenen Komponenten, Sauerstoff und Wasserstoff, nutzen.
Ein Raumfahrtsaufzug könnte die Herausforderung lösen, Wasser aus der Schwerkraft von Ceres zu befreien. Ein solcher Aufzug könnte Materialien nicht nur von der Oberfläche heben, sondern sie auch mit einer Geschwindigkeit ins All schleudern, die den Energiebedarf für den Rücktransport zur Erde um etwa 60% reduziert. Die in der Studie beschriebene Konstruktion sieht einen 30.000 km langen Aufzug vor, der aus Kohlenstoffnanoröhren besteht und Lasten von bis zu 6.534 kg transportieren kann.
Ein weiterer Vorteil eines Raumfahrtsaufzugs auf Ceres wäre die Möglichkeit, Treibstoff direkt vor Ort zu gewinnen. Die Studie untersucht verschiedene wasserbasierte Antriebslösungen und kommt zu dem Schluss, dass Mikrowellen-Elektrothermische Triebwerke (METs) den größten Nutzen bieten, mit einem spezifischen Impuls von fast 800 Sekunden. Eine weitere Option wäre die Wasserelektrolyse, bei der die Bestandteile des Wassers getrennt und in einer Brennkammer kombiniert werden.
Die Energieversorgung für diese Prozesse stellt jedoch eine Herausforderung dar. Ceres liegt im Asteroidengürtel, und die Menge an Sonnenlicht, die gesammelt werden müsste, wäre erheblich. Mögliche Lösungen umfassen Stirlingmotoren oder radioisotopische Thermogeneratoren, aber es wären viele davon erforderlich, um das Projekt in diesem Maßstab zu unterstützen.
Ein weiteres Hindernis könnte die Kommunikationsverzögerung sein. Da der Asteroidengürtel hinter dem Mars liegt, gibt es eine durchschnittliche Kommunikationsverzögerung von 25 Minuten in jede Richtung. Dies macht eine manuelle Steuerung von der Erde aus äußerst mühsam. Daher wäre eine erhebliche Verbesserung der Automatisierung erforderlich, um ein Großprojekt wie einen Raumfahrtsaufzug auf Ceres zu realisieren.
Diese Verbesserungen wären auch in anderen Bereichen nützlich und sind zweifellos auf dem Weg. Experten für Weltraumentwicklung sind begeistert von den potenziellen Einsatzmöglichkeiten der auf Ceres verfügbaren Ressourcen. Wenn Ceres eines Tages abgebaut wird, werden zukünftige Missionsplaner diese und ähnliche Studien genau prüfen, um zu entscheiden, ob die Menschheit eine der größten technischen Herausforderungen angehen sollte und ob sich die Kosten lohnen.
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