MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Russland bekommt im Rahmen des größten Gefangenenaustauschs seit dem Kalten Krieg zwei berüchtigte Hacker zurück: Wladislaw Kljuschin und Roman Selesnew.

Russland hat durch einen bedeutenden Gefangenenaustausch nicht nur Journalisten wie den US-Bürger Evan Gershkovich freigekauft, sondern auch eine Gruppe Schwerverbrecher zurückgeholt, darunter die Hacker Wladislaw Kljuschin und Roman Selesnew. Beide sind für massive Betrugsfälle in den USA verantwortlich und wurden dort zu hohen Haftstrafen verurteilt. Laut der US-Bundesstaatsanwaltschaft ist Kljuschin für den größten jemals in den USA verhandelten Insiderhandel verantwortlich, während Selesnew mehr Menschen finanziell geschädigt haben soll als jeder andere Verbrecher in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
Doch warum holt Russland ausgerechnet zwei Hacker zurück? Laut einem Bericht von Ars Technica möchte der Kreml eine Botschaft an andere Cyberkriminelle und Hacker senden: Seht, wir halten euch den Rücken frei. Gute Beziehungen zur herrschenden Klasse in Moskau helfen dabei natürlich, und wenn man den Feinden Russlands finanziellen Schaden zufügt, umso besser.
Wladislaw Kljuschin: Der Hacker mit dem Gespür für Geld
Wladislaw Kljuschin betrieb einen florierenden Insiderhandel, indem er nichtöffentliche Informationen über US-Unternehmen wie Tesla nutzte. Er war Co-Eigentümer des Moskauer Cybersicherheitsunternehmens M-13, das in Wahrheit als Fassade für großangelegten Insiderhandel diente. Durch das Hacken von Firmennetzwerken gelangte Kljuschin an geheime Informationen und nutzte dieses Wissen für lukrative Aktiengeschäfte und Leerverkäufe. Der dadurch erzielte Gewinn soll sich auf 90 Millionen US-Dollar belaufen haben. Wegen dieser Machenschaften wurde er von CNBC auch “Putins Trader” genannt.
Im Jahr 2021 endete Kljuschins Erfolgslauf, als er in die Schweiz flog, um ein luxuriöses Skiresort zu besuchen. Dort wurde er verhaftet und später an die USA ausgeliefert. Vor Gericht wurde er zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von 34 Millionen US-Dollar verurteilt. Ob die US-Behörden jemals an sein Geld gekommen sind, bleibt unklar. Kljuschin gab an, aus ärmlichen Verhältnissen zu stammen und sich bis zu einem Doktorat an der Moskauer Staatlichen Linguistischen Universität hochgearbeitet zu haben. Nach seinem Abschluss trat er der Firma M-13 bei, die offiziell Penetrationstests durchführte und Schwachstellen in Systemen aufdeckte. Inoffiziell jedoch betrieb M-13 Insiderhandel und erzielte durch diese illegalen Aktivitäten exorbitante Renditen von bis zu 900 Prozent.
Roman Selesnew: Der Kreditkartendieb
Roman Selesnew aus Wladiwostok beging Kreditkartendiebstahl im großen Stil und wurde 2014 verhaftet. Er stahl Kreditkartennummern, bündelte sie zu Paketen und verkaufte sie von 2009 bis 2013 online. Durch seine Hacking-Angriffe führte er mehrere Kleinunternehmen in den Konkurs und verursachte einen Schaden von 169 Millionen Dollar. Auf seinem Laptop fanden die Ermittler Daten von über 1,7 Millionen gestohlenen Kreditkarten. Selesnew wurde in mehreren US-Bundesstaaten zu Haftstrafen verurteilt, die längste davon betrug 27 Jahre.
Selesnew, auch bekannt unter dem Pseudonym Track2, ist der Sohn von Waleri Selesnew, einem Abgeordneten der Duma und engen politischen Verbündeten von Wladimir Putin. Trotz seiner Behauptungen einer schweren Kindheit war sein familiärer Hintergrund gut situiert. Dennoch bettelte er vor Gericht um Milde und führte seine kriminellen Aktivitäten auf seine schwierige Kindheit zurück.
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