SALZGITTER / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Salzgitter AG plant eine umfassende Kapitalbeschaffung durch eine Wandelanleihe in Höhe von 500 Millionen Euro. Diese Maßnahme soll die Finanzierung des Grünstahl-Projekts Salcos unterstützen, das aufgrund wirtschaftlicher und regulatorischer Herausforderungen ins Stocken geraten ist. Gleichzeitig beabsichtigt der Konzern, einen Teil seiner Anteile am Kupferkonzern Aurubis zu veräußern, um weitere Investitionen zu ermöglichen.

Die Salzgitter AG, ein führender Akteur in der Stahlindustrie, hat kürzlich ihre Pläne zur Ausgabe einer Wandelanleihe im Wert von 500 Millionen Euro bekannt gegeben. Diese strategische Entscheidung zielt darauf ab, die Finanzierung des Grünstahl-Projekts Salcos zu sichern, das als Schlüsselinitiative zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Stahlproduktion gilt. Die Anleihe, die bis 2032 läuft, bietet Investoren die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen in Aurubis-Aktien zu tauschen.
Salzgitter hält derzeit knapp 30 Prozent der Anteile an Aurubis, einem der größten Kupferproduzenten Europas. Der Verkauf eines Teils dieser Beteiligung soll zusätzliche Mittel für die Umsetzung der ersten Phase des Salcos-Projekts freisetzen. Diese Phase umfasst Investitionen von über zwei Milliarden Euro, wobei eine Milliarde Euro durch Fördergelder von Bund und Land gedeckt wird. Ziel ist es, bis 2027 die erste grüne Stahlproduktionsanlage in Betrieb zu nehmen.
Die Entscheidung, Anteile an Aurubis abzustoßen, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Kupferkonzern an der Börse mit rund fünf Milliarden Euro bewertet wird, was ihn deutlich wertvoller macht als Salzgitter selbst. Diese Diskrepanz in der Marktkapitalisierung könnte Salzgitter zusätzliche finanzielle Flexibilität bieten, um seine strategischen Ziele zu erreichen.
Das Grünstahl-Projekt Salcos ist ein wesentlicher Bestandteil von Salzgitter’s langfristiger Strategie zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Ursprünglich sollte der Umbau bis 2033 abgeschlossen sein, doch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen wurde die Entscheidung über die zweite Phase auf 2028/29 verschoben. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Initiative könnte Salzgitter in eine führende Position im Bereich der nachhaltigen Stahlproduktion bringen.
Experten sehen in der Kombination aus Wandelanleihe und Anteilsverkauf eine kluge Strategie, um die notwendigen finanziellen Mittel für die Transformation der Stahlproduktion zu sichern. Diese Maßnahmen könnten nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit von Salzgitter stärken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

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