BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die EU-Kommission hat ein Ermittlungsverfahren gegen SAP eingeleitet, das den Softwaregiganten unter Druck setzt. Im Zentrum der Untersuchung stehen mögliche wettbewerbswidrige Praktiken bei Wartungs- und Supportdienstleistungen. Die Nachricht führte zu einem Kursrutsch der SAP-Aktie, die an der Börse deutlich nachgab.

Die EU-Kommission hat ein umfassendes Ermittlungsverfahren gegen den deutschen Softwarekonzern SAP eingeleitet. Im Fokus stehen mögliche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht, insbesondere im Bereich der Wartungs- und Supportdienstleistungen für Unternehmenssoftware. SAP wird verdächtigt, den Wettbewerb durch restriktive Praktiken zu behindern, indem es Kunden dazu zwingt, Wartungsdienste ausschließlich von SAP selbst zu beziehen.
Die Reaktion der Börse auf diese Nachricht war prompt: Die SAP-Aktie verzeichnete einen deutlichen Kursrückgang. Auf dem XETRA-Handelsplatz fiel der Kurs zeitweise um bis zu 2,6 Prozent, bevor er sich leicht erholte und mit einem Minus von 1,23 Prozent schloss. Seit Jahresbeginn hat die Aktie damit rund fünf Prozent an Wert verloren, was die Unsicherheit der Investoren widerspiegelt.
Die EU-Kommission untersucht, ob SAP durch seine Praktiken den Wettbewerb auf dem Markt für ERP-Software verzerrt. Konkurrenten, die ebenfalls Wartungsdienste anbieten, könnten benachteiligt werden, da SAP von seinen Kunden verlangt, alle Softwarelösungen zu einheitlichen Bedingungen warten zu lassen. Dies schränkt die Möglichkeit ein, verschiedene Anbieter zu unterschiedlichen Konditionen zu kombinieren, was für viele Unternehmen kostengünstiger wäre.
SAP hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass die eigenen Richtlinien im Einklang mit den Wettbewerbsregeln stehen. Das Unternehmen zeigt sich jedoch kooperativ und arbeitet eng mit der EU-Kommission zusammen, um eine Lösung zu finden. Materielle Auswirkungen auf die Finanzergebnisse werden nicht erwartet, so SAP. Dennoch bleibt die Unsicherheit bestehen, da die Dauer der Untersuchung unklar ist und mögliche Strafen drohen, sollten die Vorwürfe bestätigt werden.
Die Untersuchung der EU-Kommission könnte weitreichende Folgen für SAP und den gesamten Markt für Unternehmenssoftware haben. Sollte sich herausstellen, dass SAP tatsächlich wettbewerbswidrig gehandelt hat, könnten andere Anbieter gestärkt aus der Situation hervorgehen. Für Unternehmen, die auf SAP-Software angewiesen sind, wäre eine größere Auswahl an Wartungs- und Supportdienstleistungen von Vorteil, da sie so flexibler und kosteneffizienter agieren könnten.

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