BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland drängen auf eine Reform der Terminvergabe in der Psychotherapie, um die Versorgung schwer psychisch Erkrankter zu verbessern.
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben einen dringenden Appell an die Politik gerichtet, die Vergabe von Therapieplätzen in der Psychotherapie zu beschleunigen. Hintergrund sind die langen Wartezeiten, die insbesondere für schwer psychisch Erkrankte eine erhebliche Belastung darstellen. Ein aktuelles Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes hebt den dringenden Bedarf an psychischen Behandlungen hervor und fordert konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.
Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, betont, dass es keinen generellen Mangel an Therapieplätzen gibt, sondern dass die Zuweisung dieser Plätze nicht optimal funktioniert. Sie schlägt vor, dass Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gesetzlich verpflichtet werden sollten, ihre freien Kapazitäten zu melden, um eine effizientere Verteilung der Therapieplätze zu ermöglichen.
Das Positionspapier des GKV-Verwaltungsrats unterstreicht die Bedeutung psychischer Erkrankungen, die mittlerweile rund jeden vierten Erwachsenen betreffen. Trotz des hohen Bedarfs erhalten nur wenige Betroffene sofort einen Therapieplatz. Um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen, fordert der Verband, dass die Hälfte der Behandlungsplätze an die sogenannten Terminservicestellen gemeldet und über diese vermittelt werden.
Ein weiteres Problem ist die unzureichende Vermittlungsquote der Terminservicestellen. Obwohl diese gesetzlich verpflichtet sind, innerhalb von vier Wochen einen Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde zu vermitteln, lag die Vermittlungsquote im Jahr 2023 laut GKV nur bei 46 Prozent. Dies zeigt, dass die bestehenden Strukturen nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert zudem eine Intensivierung der Maßnahmen im Bereich der Suizidprävention. Angesichts gestiegener Selbsttötungsraten betont Eugen Brysch, der Vorstand der Stiftung, die Notwendigkeit eines Rechtsanspruchs auf Suizidprävention im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung. Es mangele an kurzfristig verfügbaren Sprechstunden und Behandlungsplätzen, was dringend geändert werden müsse.
Die Diskussion um die Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung zeigt, dass es nicht nur um die Erhöhung der Anzahl der Therapieplätze geht, sondern auch um die Optimierung der bestehenden Strukturen. Die Forderungen der Krankenkassen und der Patientenschutzorganisationen zielen darauf ab, die Versorgungslücken zu schließen und den Zugang zu dringend benötigten Therapien zu erleichtern.
Insgesamt wird deutlich, dass eine umfassende Reform der psychotherapeutischen Versorgung notwendig ist, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Die Politik ist gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um eine schnelle und effiziente Versorgung psychisch Erkrankter sicherzustellen.

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