WIESBADEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die SEG Wiesbaden erwirbt das ‘Rote Hochhaus’ im Schelmengraben, um eine städtebauliche Erneuerung und soziale Verantwortung zu fördern.

Die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG) hat einen bedeutenden Schritt zur städtebaulichen Erneuerung des Quartiers Schelmengraben unternommen, indem sie das sogenannte „Rote Hochhaus“ in der Karl-Marx-Straße erworben hat. Dieses Gebäude galt lange als Problemimmobilie und Symbol für den Stillstand in der Region. Mit dem Kauf setzt die SEG ein klares Zeichen für soziale Verantwortung und langfristige Perspektiven.
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende betonte die Bedeutung dieses Schrittes für die Stadt und die Bewohner des Schelmengrabens. Er sieht den Erwerb als Beginn einer neuen Ära, in der vernachlässigte Bereiche revitalisiert werden. Die Lage des Hochhauses in der städtebaulichen Mitte des Quartiers macht es zu einem zentralen Element für die zukünftige Entwicklung.
In der Vergangenheit führten häufige Eigentümerwechsel und fehlende Investitionen zu Unsicherheiten und einem Vertrauensverlust in der Nachbarschaft. Die angrenzende Ladenpassage steht derzeit leer, was die Notwendigkeit einer umfassenden Neuausrichtung unterstreicht. Verkehrs- und Baudezernent Andreas Kowol sieht in dem Projekt einen Schlüssel zur städtebaulichen Transformation des Quartiers.
Roland Stöcklin, Geschäftsführer der SEG, äußerte sich optimistisch über die komplexe Transaktion. Er sieht in der Herausforderung die Chance, den Stillstand hinter sich zu lassen und eine Phase aktiver, sozialverträglicher Transformation einzuleiten. Ziel ist es, den Standort nicht nur architektonisch, sondern auch sozial und funktional zu stabilisieren.
In den kommenden Monaten wird die SEG erste konzeptionelle Überlegungen für die Neuentwicklung des Standortes erarbeiten. Dabei soll der Dialog mit dem Quartiersbeirat Schelmengraben sowie dem Ortsbeirat im Mittelpunkt stehen. Diese partizipative Herangehensweise soll sicherstellen, dass die Entwicklung den Bedürfnissen der Bewohner gerecht wird.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion wurde von SEIL REAL ESTATE aus Frankfurt eingefädelt und begleitet. Diese Entwicklung könnte als Modell für ähnliche Projekte in anderen Stadtteilen dienen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind.

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