BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Maskenaffäre um die Beschaffung von Schutzmasken während der Pandemie sorgt weiterhin für Spannungen zwischen der SPD und der Union. Im Zentrum der Kontroverse steht die Ermittlerin Margaretha Sudhof, die im Auftrag von Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Vorgänge untersucht hat.
Die Maskenaffäre, die während der COVID-19-Pandemie für Schlagzeilen sorgte, hat erneut die politische Bühne in Deutschland erfasst. Die SPD erhebt schwere Vorwürfe gegen die Union und beschuldigt sie, eine Schmutzkampagne gegen die Ermittlerin Margaretha Sudhof zu führen. Sudhof hatte im Auftrag von Karl Lauterbach, dem aktuellen Gesundheitsminister, die Beschaffungspraktiken des ehemaligen Ministers Jens Spahn untersucht.
Die Untersuchung von Sudhof brachte ans Licht, dass Spahn eigenmächtig und oft zu überhöhten Preisen Masken in großem Umfang bestellt hatte. Diese Masken waren nicht immer notwendig, was Fragen zur Effizienz und Transparenz der Beschaffung aufwarf. Die SPD sieht in der Kritik der Union an Sudhofs Bericht einen Versuch, die Glaubwürdigkeit der Ermittlungen zu untergraben.
Christos Pantazis, Gesundheitspolitiker der SPD, äußerte sich am Rande einer Sitzung des Gesundheitsausschusses des Bundestages zuversichtlich, dass die bevorstehende Befragung von Sudhof neue Erkenntnisse liefern könnte. Er deutete an, dass die SPD einem Untersuchungsausschuss zu der Affäre nicht abgeneigt gegenübersteht, was die politische Brisanz der Angelegenheit unterstreicht.
Während die Linke und die Grünen schon lange einen solchen Ausschuss fordern, hatte die SPD bisher gezögert. Die Zusammenarbeit mit der AfD wurde von anderen Oppositionsfraktionen ausgeschlossen, was die Komplexität der politischen Landschaft in dieser Angelegenheit verdeutlicht.
Simone Borchardt, Abgeordnete der CDU, bekräftigte die Kritik der Union an Sudhofs Bericht. Sie bemängelte insbesondere, dass Sudhof es versäumt habe, den damaligen Minister Spahn persönlich zu befragen, was sie als möglicherweise rechtsstaatlich fragwürdig einstuft.
Sudhof selbst hat sich öffentlich nicht zu den Vorwürfen geäußert und verweist auf ihre bevorstehende Befragung durch die Abgeordneten. Die politische Debatte um die Maskenaffäre zeigt, wie tief die Gräben zwischen den Parteien in Deutschland in Fragen der Pandemiebewältigung sind.
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