Sportjournalismus und KI-Software von Retresco: Wenn Künstliche Intelligenz die Fußball-Sportberichte schreibt - IT BOLTWISE® x Artificial Intelligence

MÜNCHEN/BERLIN (IT BOLTWISE) – Nach Fußballspielen im Amateur-Bereich werden immer mehr Spielberichte nicht mehr von menschlichen Reportern oder Redakteuren, sondern von Computersoftware geschrieben. Während Sportjournalisten um die Qualität der Berichterstattung bangen, setzen KI-Entwickler auf die Zukunft ihrer neuen Verfahren auf Basis von Künstlicher Intelligenz.

Seit einiger Zeit schon setzten Zeitungsverlage bei Sportberichten über die Amateurligen auf Künstliche Intelligenz. Und die Anzahl dieser softwaregenerierten Berichte wird definitiv noch größer werden. Der Deutsche Fußballbund ermöglicht auf dem hauseigenen News-Portal fussball.de den regionalen Vereinen, ihre Spieldaten einzugeben. Aus denen macht das Programm automatisiert bis zu 75.000 Texte, und das an jedem Wochenende.

Entwickelt wurde diese KI-Software in Berlin. Bei der Firma Retresco arbeitet ein Team von Informatikern und Linguisten an solchen Programmen zur Generierung von Texten, die aussehen als hätten sie Menschen geschrieben. Fussball sei besonders gut für solche Anwendungen geeignet, sagt der Projektchef Sebastian Golly: „Also Basis für automatische Textgenerierung sind immer Daten. Im Fußballbereich sind das also Daten zu der Liga, zu den Teams, die in dieser Liga Spielen. Wir haben Daten zu den Tabellen, das heißt zu jedem Spieltag einer Liga haben wir die Gesamttabelle, Hin-Rückrunden-Tabelle, womöglich noch eine Fairplay-Tabelle, für die aktuelle Saison und auch für zurückliegende Saisons. Und wir haben Daten zum Spiel selbst, da steht dann drinnen, wer hat gegen wen gespielt, wie ging das Spiel aus, wir haben Daten zu den Ereignissen in dem Spiels, wer hat wann ein Tor geschossen, was gab es für Karten, Auswechslungen und so weiter.“

Die Sportjournalisten sind jedoch skeptisch, denn niemand hat eine Ahnung, was die Künstliche Intelligenz einmal können wird. Elisabeth Schlammerl ist Vizepräsidentin des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Sie sieht Vorzüge, aber auch Risiken: „Softwarejournalismus mag ja ganz nützlich sein, wenn man im Lokalsport an einem Wochenende Spielberichte der unteren Klassen verfassen muss, weil die ohnehin klein sind und sehr einheitlich. Ein Roboter kann auf Basis von künstlicher Intelligenz auch umfangreiche Datensätze sicher schneller dechiffrieren und in einen ohnehin trockenen Text umwandeln.“ Allerdings, sagt Schlammerl, fehle es dem Computer an wesentliche Dingen: Empathie, Emotionen – und die Erfahrungen, tatsächlich dabei gewesen zu sein. Dennoch waren Leser in kleineren Tests verblüfft, dass nüchtern gehaltene Texte nicht zu unterscheiden waren. Computer oder menschliche Redakteure, das war nicht sofort herauszubekommen.


Sportjournalismus: Wenn Künstliche Intelligenz die Fußball-Sportberichte schreibt (Foto: Pixabay)
Sportjournalismus: Wenn Künstliche Intelligenz die Fußball-Sportberichte schreibt (Foto: Pixabay)



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