NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der IPO-Markt steht vor erheblichen Herausforderungen, da steigende Renditen auf US-Staatsanleihen die Attraktivität neuer Börsengänge mindern. Unternehmen zögern, Aktien zu attraktiven Preisen auszugeben, während die Federal Reserve eine zurückhaltende Zinspolitik verfolgt.



Die jüngsten Entwicklungen auf dem US-Anleihemarkt haben den IPO-Markt in eine schwierige Lage gebracht. Steigende Renditen auf US-Staatsanleihen führen zu einer erhöhten Volatilität und Unsicherheit, was viele Unternehmen dazu veranlasst, ihre Börsengänge zu verschieben. Diese Zurückhaltung wird durch die abwartende Haltung der Federal Reserve in Bezug auf Zinssenkungen verstärkt.

Zu Beginn des Jahres zeichnen sich bereits unerwartete Turbulenzen ab, die die Begeisterung für neue Börsennotierungen dämpfen könnten. Ursprünglich wurde erwartet, dass das Volumen der US-Börsengänge im Jahr 2025 das Niveau der Vor-Pandemie-Zeit erreichen würde. Doch die gestiegenen Anleiherenditen und die anhaltend starke US-Wirtschaft stellen diese Prognosen in Frage.

Robert Stowe, Leiter der Equity Capital Markets für Amerika bei Barclays, betont, dass Zinsen ein wesentlicher Gegenwind für den IPO-Markt sind. Wenn der Aktienmarkt ins Wanken gerät, ist auch die IPO-Landschaft betroffen. Jüngste Arbeitsmarktdaten haben die Renditen der 30-jährigen Staatsanleihen kurzzeitig über 5 % getrieben, was die Erwartungen an eine signifikante Zinssenkung der Fed in diesem Jahr dämpft.

Für Unternehmen, die an die Börse gehen wollen, bedeuten höhere Staatsanleiherenditen, dass die Bewertungen von Unternehmen, die auf zukünftige Gewinne hoffen, belastet werden könnten. Die Attraktivität, neue Aktien auszugeben, könnte somit schwinden, was insbesondere für Unternehmen ohne akuten Finanzierungsdruck ein Grund sein könnte, ihre IPO-Pläne zurückzustellen.

Matthew Rowe von Nomura Capital Management kommentiert, dass das aktuelle Umfeld für Börsengänge herausfordernd ist. Unternehmen, die Kapital benötigen, müssen entscheiden, ob sie bereit sind, Aktien zu niedrigeren Preisen zu verkaufen. Historisch gesehen war der IPO-Markt jedoch auch bei höheren Zinsen robust, vergleichbar mit den Jahren 2004 bis 2007.

Steve Parish von ICR Capital erinnert daran, dass der Markt auch bei hohen Zinsen gesund funktionieren kann, solange die Volatilität gering bleibt. Der Cboe Volatility Index, ein Barometer der Marktangst, ist kürzlich deutlich gestiegen, was die wachsende Risikoscheu der Investoren verdeutlicht.

Die Volatilität dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen, da Investoren politische Maßnahmen, neue Wirtschaftsdaten und steigende Rohstoffpreise verarbeiten müssen. Diese Faktoren könnten die Unsicherheit auf den Märkten weiter erhöhen und die Bereitschaft zu neuen Börsengängen dämpfen.

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Steigende Anleiherenditen: Herausforderungen für den IPO-Markt
Steigende Anleiherenditen: Herausforderungen für den IPO-Markt (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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