MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die schillernde Welt der Geissens, bekannt aus dem deutschen Fernsehen, verbirgt hinter ihrer glamourösen Fassade ein komplexes Netz aus Firmenstrukturen, das steuerliche Fragen aufwirft.

Die Geissens, bekannt aus der Reality-TV-Sendung auf RTL2, stehen im Verdacht, ein ausgeklügeltes System zur Steuervermeidung zu betreiben. Im Zentrum dieser Vorwürfe steht die Firma Indigo Ltd. FZCO, die in der Dubai Silicon Oasis registriert ist, einer der bekanntesten Steuerzonen der Vereinigten Arabischen Emirate. Diese Firma wurde von Robert Geiss im November 2020 gegründet und scheint auf den ersten Blick ein legales Konstrukt zu sein, das jedoch steuerliche Fragen aufwirft.
Zwischen 2020 und 2023 sollen über 2,25 Millionen Euro von der Geiss TV GmbH in Köln an die Indigo Ltd. in Dubai geflossen sein. Diese Zahlungen umfassen unter anderem Gagen für die Geissens selbst sowie Produktionskosten. Auffällig ist, dass einige Rechnungen von Indigo Ltd. datiert sind, bevor die Firma offiziell gegründet wurde, was den Verdacht auf rückdatierte Verträge aufkommen lässt.
Die Geissens haben sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert, und auch RTL2 hält sich bedeckt. Der Sender betont, keine direkte vertragliche Beziehung zur Indigo Ltd. zu haben, obwohl Dokumente nahelegen, dass es Verhandlungen zwischen Indigo und dem Sender gegeben hat. Diese Intransparenz wirft die Frage auf, ob die Firma in Dubai tatsächlich aktiv ist oder lediglich als steueroptimiertes Vehikel dient.
Solche Konstruktionen sind nicht per se illegal, solange die abgerechneten Leistungen tatsächlich erbracht und marktüblich bepreist sind. Doch genau daran bestehen im Fall der Geissens erhebliche Zweifel. Die Leistungen erscheinen vielfach überhöht und schwer belegbar. Eine steuerliche Gestaltung, die allein der Steuervermeidung dient, könnte nach §42 AO als Gestaltungsmissbrauch gewertet werden.
Parallel zum TV-Geschäft betreiben die Geissens weitere Geschäftsbereiche wie Modelinien und Immobilien. Eine Holding von Robert Geiss in Luxemburg erwirtschaftete in drei Jahren einen Umsatz von über 22 Millionen Euro. Wie viel davon über Dubai floss, bleibt unklar. Klar ist jedoch, dass das Ehepaar ein Firmenkonstrukt geschaffen hat, das Transparenz vermeidet und maximale steuerliche Effizienz garantiert.
Die Frage, die sich der Gesetzgeber stellen muss, ist, wo clevere Gestaltung endet und Missbrauch beginnt. Während die Geissens im Fernsehen über Luxusgüter sprechen, bleiben sie bei Finanzfragen wortkarg. Diese Diskrepanz zwischen öffentlichem Auftritt und geschäftlichen Praktiken könnte bald die Steuerfahndung auf den Plan rufen.

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