Syrische Drusen im Fokus: Konflikte und internationale Reaktionen

DAMASKUS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Auseinandersetzungen in Syrien haben erneut die komplexen geopolitischen und religiösen Spannungen in der Region verdeutlicht. Die Drusen, eine religiöse Minderheit, stehen im Zentrum der jüngsten Konflikte, die sowohl die syrische Regierung als auch internationale Akteure wie Israel involvieren.

Die Drusen in Syrien, eine religiöse Minderheit, die etwa 3 Prozent der Bevölkerung ausmacht, sind erneut in den Fokus internationaler Aufmerksamkeit gerückt. Nach fast einer Woche intensiver Kämpfe in der südlichen Provinz Sweida, die an Jordanien und Israel grenzt, wurde ein Waffenstillstand verkündet. Die Auseinandersetzungen begannen, als Mitglieder eines bewaffneten Beduinenstammes einen Drusen angriffen, was zu einer Eskalation der Gewalt führte.

Die syrische Regierung, die unter der Führung des neuen Präsidenten Ahmed al-Shara steht, sah sich gezwungen, militärische Kräfte zu entsenden, um die Unruhen zu unterdrücken. Dies wurde von den Drusen-Milizen als Unterstützung der Beduinen wahrgenommen, was die Spannungen weiter anheizte. Israel, das enge Beziehungen zu seiner eigenen Drusen-Minderheit pflegt, griff in den Konflikt ein, indem es Luftangriffe auf syrische Regierungstruppen in Damaskus durchführte.

Israel hat zwei Hauptgründe für seine Intervention in Südsyrien: Zum einen will es verhindern, dass sich iranisch unterstützte Milizen oder feindliche islamistische Kämpfer in der Nähe der israelischen Grenze festsetzen. Zum anderen hat Israel versprochen, die Drusen in Syrien zu schützen, um die Bedenken seiner eigenen Drusen-Minderheit zu zerstreuen. Diese Maßnahmen sollen auch dazu beitragen, potenzielle Verbündete gegen feindliche Gruppen in der Region zu stärken.

Der Waffenstillstand, der am 19. Juli verkündet wurde, erlaubt es der syrischen Regierung, ihre Truppen in Sweida neu zu stationieren. Dies deutet darauf hin, dass möglicherweise eine Einigung erzielt wurde, die es den Regierungstruppen ermöglicht, ohne die Angst vor weiteren israelischen Luftangriffen zu operieren. Der US-Sondergesandte für Syrien, Thomas J. Barrack Jr., bezeichnete die Waffenruhe als „Durchbruch“ und forderte alle bewaffneten Gruppen in Syrien auf, ihre Waffen niederzulegen.

Die Drusen, deren Glaube im 11. Jahrhundert als Abzweigung des Ismailismus entstand, sind traditionell loyal gegenüber dem Staat, in dem sie leben. In Israel und den von Israel kontrollierten Golanhöhen leisten Drusen-Männer Militärdienst und viele bekleiden hohe Positionen. In Syrien hingegen haben die Drusen-Milizen Vorbehalte gegenüber der neuen Regierung unter Ahmed al-Shara, der einst Teil einer islamistischen Rebellengruppe war.

Die jüngsten Kämpfe in Sweida sind die dritte große Welle von Gewalt, die seit dem Sturz des Assad-Regimes die syrischen Minderheiten betrifft. Die syrische Regierung betont die Notwendigkeit, die Kontrolle über die Provinz zu behalten, um weitere Eskalationen zu verhindern. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da die Stabilität der Region auf dem Spiel steht.

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