MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Halbleiterindustrie in den USA werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die durch die aktuellen Zollregelungen entstehen. Trotz der scheinbaren Befreiung von Halbleitern von den aggressiven Zöllen der US-Regierung, bleibt die Belastung für die Branche erheblich.
Die Entscheidung der US-Regierung, Halbleiter von den Zöllen auszunehmen, mag auf den ersten Blick wie eine Erleichterung erscheinen. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass diese Maßnahme kaum praktische Vorteile bringt. Der Großteil der Halbleiter gelangt in Form von eingebauten Komponenten in Servern, GPUs, Laptops und Smartphones in die USA. Diese Endprodukte unterliegen weiterhin hohen Zöllen, die in einigen Fällen bis zu 49% betragen können.
Besonders betroffen sind Unternehmen wie NVIDIA, deren DGX-Systeme, die für das Training fortschrittlicher KI-Modelle unerlässlich sind, nicht unter die ausgenommenen HTS-Codes fallen. Die effektiven Zölle auf diese wichtigen Komponenten könnten bis zu 40% erreichen, was die Umsetzung kritischer KI-Infrastrukturprojekte im ganzen Land gefährdet.
Ironischerweise könnten die Zölle, die eigentlich die heimische Produktion fördern sollen, die Kosten für wesentliche Fertigungsanlagen erhöhen. So unterliegen fortschrittliche Lithografiemaschinen aus Ländern wie den Niederlanden und Japan Zöllen von 20% bis 24%. Diese Maschinen sind jedoch entscheidend für die Herstellung von Halbleitern, die durch den CHIPS Act gefördert werden sollen.
Die Auswirkungen der neuen Zölle verlangsamen bereits den Fortschritt in entscheidenden Lieferketten, gerade zu einem Zeitpunkt, an dem generative KI und große Sprachmodelle in Sektoren wie Finanzen und Verteidigung an Bedeutung gewinnen. Verzögerungen oder Kostensteigerungen könnten Amerikas technologischen Vorsprung gefährden.
Die globalen und hochintegrierten Lieferketten der modernen Halbleiterindustrie machen eine Ausnahme für Rohsilizium nahezu bedeutungslos, wenn Server, GPUs und andere Endprodukte hohen Zöllen unterliegen. Diese indirekten Kosten heben jeglichen Wettbewerbsvorteil durch inländische Fertigung auf.
Die Unsicherheit in Bezug auf die Zölle hält Investitionsentscheidungen im Technologiesektor auf. Unternehmen benötigen vorhersehbare Kosten, um große Kapitalausgaben zu rechtfertigen. Die anhaltende Volatilität der Zölle hindert sie daran, Ressourcen in neue Rechenzentren und Fertigungslinien zu investieren.
Die Argumentation, dass Zölle die heimische Produktion fördern, ignoriert die Realität der globalen Halbleiterfertigung. Die Kosten steigen insgesamt, was amerikanische Unternehmen benachteiligt, anstatt sie zu schützen. Projekte im Bereich der Blockchain und Krypto, insbesondere KI-gesteuerte Projekte, spüren ebenfalls den Druck. Erhöhte Hardwarekosten wirken sich direkt auf die Rentabilität und das Wachstum aus und könnten die Innovation in Blockchain-Anwendungen zum Stillstand bringen.
Die momentane Ausnahme der Halbleiter von direkten Zöllen bietet wenig Nutzen. Zölle treffen weiterhin Endprodukte und treiben die indirekten Kosten in der gesamten Branche in die Höhe. Anstatt die heimische Fertigung zu fördern, schaffen diese Zölle wirtschaftliche Lähmung, verzögern kritische Infrastrukturprojekte und bedrohen Amerikas Führungsrolle in der KI-Innovation. Entscheidungsträger müssen diese Realitäten anerkennen und ihren Ansatz anpassen, bevor irreversibler Schaden für die technologische Zukunft der Nation entsteht.
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