Traditionsreiche Schokoladenfabrik in Bayern vor dem Aus

CADOLZBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die traditionsreiche Schokoladenfabrik Riegelein in Bayern steht vor einer ungewissen Zukunft. Aufgrund sinkender Nachfrage und steigender Kosten wird das Werk in Cadolzburg voraussichtlich im April 2026 geschlossen. Rund 200 Mitarbeiter sind betroffen, während die Produktion an andere Standorte verlagert werden soll.

Die Schokoladenfabrik Riegelein in Cadolzburg, Bayern, steht vor einer bedeutenden Veränderung. Die traditionsreiche Marke, die seit Jahrzehnten auf Weihnachts- und Ostertellern zu finden ist, wird ihr Werk voraussichtlich im April 2026 schließen. Diese Entscheidung betrifft etwa 200 Mitarbeiter, die sich nun mit einer ungewissen beruflichen Zukunft konfrontiert sehen.

Die Schließung des Werks ist das Ergebnis eines deutlichen Rückgangs der Nachfrage nach den Schokoladenprodukten, die in Supermärkten wie Edeka, Rewe und Famila erhältlich sind. In den letzten vier Jahren ist die Produktion am Standort Cadolzburg erheblich zurückgegangen, während die Kosten für Rohstoffe und Energie gestiegen sind. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen haben das Unternehmen gezwungen, seine Produktionskapazitäten anzupassen.

Bereits 2019 hatte die Unternehmerfamilie Riegelein auf die schwierigen Marktbedingungen reagiert und sich mit dem ehemaligen Konkurrenten Gubor/Rübezahl zur Gubor-Gruppe zusammengeschlossen. Diese Fusion sollte die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Marktposition sichern. Doch trotz dieser Maßnahmen und einer weiteren Fusion mit dem polnischen Unternehmen Colian im Mai dieses Jahres konnte der Abwärtstrend nicht gestoppt werden.

Claus Cersovsky, geschäftsführender Gesellschafter der Gubor-Gruppe, erklärte, dass gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie sowie der zunehmende internationale Wettbewerb die Aufträge deutlich reduziert haben. Die Produktion müsse den Markterfordernissen angepasst werden, was bereits zu Leerlaufzeiten geführt habe. Die Schokoladenproduktion soll nun an andere Standorte der Gruppe verlagert werden, während das Lager in Forchheim mit Auslaufen des Mietvertrages Ende Juni 2027 aufgegeben wird.

Die Schließung des Werks in Cadolzburg ist ein schwerer Schlag für die Region und die betroffenen Mitarbeiter. Die Gubor-Gruppe hat angekündigt, zeitnah mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan zu verhandeln. Während Einkauf, Marketing, Vertrieb und IT in Cadolzburg erhalten bleiben sollen, ist noch unklar, wie viele Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren werden.

Die Marke Riegelein, die 1953 von Hans Riegelein gegründet wurde, hat sich über die Jahre zu einem der führenden Schokoladenproduzenten in Europa entwickelt. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die Gubor-Gruppe mit ihren weiteren Werken in Deutschland und Polen ein bedeutender Akteur in der Süßwarenindustrie. Die Zukunft der Marke Riegelein wird nun von der Fähigkeit abhängen, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen und neue Wege zu finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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