DÜSSELDORF / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Energiekonzern Uniper hat einen weiteren Schritt in seiner strategischen Neuausrichtung unternommen, indem er seine Beteiligung an Latvijas Gaze veräußert hat.
Der deutsche Energiekonzern Uniper hat kürzlich seine 18,26-prozentige Beteiligung am lettischen Versorgungsunternehmen Latvijas Gaze verkauft. Dieser Schritt ist Teil einer umfassenden Strategie zur Neuausrichtung des Unternehmens, die nach der staatlichen Unterstützung im Jahr 2022 notwendig wurde. Die Veräußerung erfolgte an die Energy Investments SIA und ist ein weiterer Meilenstein in Unipers Bestreben, sein Portfolio zu optimieren.
Uniper, das nach erheblichen Herausforderungen im Jahr 2022 verstaatlicht wurde, verfolgt eine klare Strategie zur Portfolio-Optimierung. Die Entscheidung, sich von Latvijas Gaze zu trennen, steht im Einklang mit den von der EU-Kommission auferlegten Bedingungen, die im Zuge der staatlichen Unterstützung festgelegt wurden. Diese Bedingungen sehen vor, dass Uniper bis Ende 2026 bestimmte Unternehmensbereiche veräußert.
Latvijas Gaze spielt eine zentrale Rolle im Erdgashandel in den baltischen Staaten, insbesondere in Lettland. Trotz dieser Bedeutung betrachtete Uniper die Beteiligung als nicht strategisch. Der Verkauf wurde erfolgsneutral mit einem Buchwert von 19 Millionen Euro im Geschäftsbericht 2024 verbucht. Dies zeigt, dass Uniper entschlossen ist, sich auf seine Kernaktivitäten zu konzentrieren.
Die Herausforderungen, denen Uniper im Jahr 2022 gegenüberstand, waren erheblich. Die geopolitischen Entwicklungen führten zu einem Stopp der russischen Gaslieferungen, was den Konzern in eine schwierige Lage brachte. Die deutsche Regierung griff ein und stabilisierte das Unternehmen mit staatlichen Beihilfen in Höhe von rund 13,5 Milliarden Euro. Infolgedessen übernahm der Staat die Mehrheitseigentümerschaft an Uniper.
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung plant Uniper weitere Verkäufe. Dazu gehören das Steinkohlekraftwerk Datteln und das deutsche Fernwärmegeschäft. Auch der Verkauf der 20-prozentigen Beteiligung an der OPAL-Pipeline steht auf der Agenda. Darüber hinaus plant Uniper, sich aus dem internationalen Helium-Geschäft zurückzuziehen und den Mehrheitsanteil am russischen Unipro-Geschäft zu veräußern.
Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, um Uniper auf eine nachhaltigere und zukunftssichere Basis zu stellen. Die Fokussierung auf Kernaktivitäten und die Einhaltung der EU-Auflagen sind entscheidend, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und die finanzielle Stabilität des Unternehmens langfristig zu sichern.
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