US-Notenbank Fed vor umfassender Überprüfung

TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Notenbank Fed steht vor einer umfassenden Überprüfung, die von US-Finanzminister Scott Bessent angestoßen wurde. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Unabhängigkeit der Fed zu sichern, da ihr Aufgabenbereich zunehmend über die Geldpolitik hinausgeht.

Die US-Notenbank Fed sieht sich mit einer umfassenden Überprüfung konfrontiert, die von US-Finanzminister Scott Bessent gefordert wurde. Bessent äußerte gegenüber der japanischen Zeitung „Nikkei“, dass die Unabhängigkeit der Fed durch ihre erweiterten Aufgaben gefährdet sei. Die Fed müsse sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, um das Vertrauen der Märkte zu wahren.

Der neue Fed-Chef, dessen Suche Bessent selbst leitet, soll in der Lage sein, komplexe Wirtschaftsdaten zu analysieren und zukunftsorientiert zu denken. Auf der Liste der möglichen Nachfolger für den amtierenden Notenbankchef Jerome Powell stehen prominente Namen wie James Bullard und Marc Sumerlin.

An den asiatischen Börsen herrscht zum Wochenauftakt vorsichtige Zuversicht, gestützt durch positive Unternehmenszahlen aus dem Technologiesektor. Im Fokus stehen die erwarteten US-Inflationsdaten, die den weiteren Kurs des Dollars und der Anleihemärkte beeinflussen könnten.

Analysten prognostizieren einen Anstieg der Kernrate der US-Verbraucherpreise um 0,3 Prozent, was die Jahresrate auf 3,0 Prozent heben würde. Diese Entwicklungen könnten die Fed dazu veranlassen, ihren Lockerungszyklus im September wieder aufzunehmen, wie Bruce Kasman von JPMorgan erläutert.

Für Unsicherheit sorgt ein Bericht, wonach die Tech-Konzerne NVIDIA und AMD der US-Regierung einen Teil ihrer Einnahmen aus China überlassen wollen, um Exportlizenzen zu erhalten. Dies könnte die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China weiter belasten.

China strebt im Vorfeld eines möglichen Gipfeltreffens zwischen Xi Jinping und Donald Trump eine Lockerung der US-Exportkontrollen für KI-Chips an. Diese Chips sind entscheidend für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz, und die bestehenden Kontrollen beeinträchtigen die Fähigkeiten chinesischer Unternehmen.

Im asiatischen Devisenhandel zeigt sich der Dollar gegenüber dem Yen und dem Yuan stabil, während der Euro leicht zulegt. Die geopolitischen Spannungen und die bevorstehenden Gespräche zwischen Trump und Putin könnten die Märkte weiter beeinflussen.

Die Aussicht auf ein direktes Gespräch zwischen Trump und Putin wird an den Börsen als wichtiger angesehen als die aktuellen Zollstreitigkeiten. Experten bleiben jedoch skeptisch, ob diese Gespräche zu einem Durchbruch führen werden.

Die Fed steht unter Druck, die hohe Inflation einzudämmen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Die Märkte spekulieren auf eine Zinssenkung im September, nachdem schwache US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden.

Der Dax konnte trotz eines leichten Rückgangs am Freitag ein Wochenplus verzeichnen, da die Anleger auf positive Nachrichten aus den Handelsgesprächen hoffen. Die geopolitischen Entwicklungen und die geldpolitischen Entscheidungen der Fed bleiben im Fokus der Investoren.

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