SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – In der dynamischen Welt der Tech-Startups, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, zeichnet sich ein kontroverser Trend ab: das 996-Arbeitsmodell. Ursprünglich in China populär geworden, wird dieses Modell nun von immer mehr US-Startups übernommen, trotz rechtlicher und ethischer Bedenken.

In der schnelllebigen Tech-Branche, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, ist das Streben nach Innovation und Effizienz ungebrochen. Doch mit diesem Streben geht oft auch eine erhöhte Arbeitsbelastung einher. Ein Beispiel hierfür ist das 996-Arbeitsmodell, das in China populär wurde und nun auch in den USA Fuß fasst. Dieses Modell sieht vor, dass Mitarbeiter von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends an sechs Tagen in der Woche arbeiten, was zu einer 72-Stunden-Woche führt.
Trotz der offensichtlichen Herausforderungen, die mit solch langen Arbeitszeiten einhergehen, scheinen viele US-Startups, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, dieses Modell zu übernehmen. Ein prominentes Beispiel ist das KI-Startup Rilla, das nach der Einführung der 72-Stunden-Woche kaum Mitarbeiterverluste verzeichnete. Dies wirft Fragen zur Arbeitskultur und den Erwartungen an Mitarbeiter in der Tech-Branche auf.
Die Einführung des 996-Modells in den USA stößt jedoch auf rechtliche und ethische Bedenken. In China führte der anhaltende Druck der Arbeiter zu einer offiziellen Abkehr von diesem Modell durch einige große Unternehmen. In den USA hingegen scheint die Bereitschaft zur Anpassung an solche Arbeitszeiten in bestimmten Startups vorhanden zu sein, obwohl dies gegen die Arbeitsgesetze verstößt.
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um das 996-Modell oft übersehen wird, ist die Frage der Freiwilligkeit. Während einige Startups ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, gegen höhere Bezahlung mehr zu arbeiten, gibt es Berichte über Unternehmen, die das Modell ohne entsprechende Kompensation durchsetzen. Dies wirft Fragen zur Fairness und Nachhaltigkeit solcher Arbeitspraktiken auf.
Interessanterweise wird das 996-Modell von einigen als notwendiger Schritt zur Erreichung von Unternehmenszielen angesehen. Der Vergleich mit Sportlegenden wie Kobe Bryant, die jede freie Minute zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten nutzten, wird oft herangezogen, um die Notwendigkeit harter Arbeit zu rechtfertigen. Doch die Frage bleibt, ob solche Vergleiche in der Arbeitswelt angemessen sind.
In Europa wäre ein solches Modell kaum durchsetzbar, da hier strengere Arbeitsgesetze und ein stärkeres Bewusstsein für Work-Life-Balance herrschen. Dennoch zeigt der Trend in den USA, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit in der Tech-Branche zunehmend verschwimmen. Die langfristigen Auswirkungen auf die Mitarbeiter und die Unternehmen selbst bleiben abzuwarten.

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