ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung der USA, Zölle auf Medikamentenimporte zu erheben, hat in der Schweizer Pharmabranche für Enttäuschung gesorgt. Trotz intensiver Bemühungen, diesen Schritt zu verhindern, sieht sich die Branche mit einem Paradigmenwechsel konfrontiert. Die Auswirkungen auf die Preise und die Handelsbilanz könnten erheblich sein.

Die jüngste Ankündigung der USA, Zölle von 100 Prozent auf Medikamentenimporte zu erheben, hat in der Schweizer Pharmabranche für erhebliche Unruhe gesorgt. Renommierte Unternehmen wie Novartis und Roche, die zu den größten Akteuren der Branche gehören, könnten von diesen Maßnahmen betroffen sein, obwohl sie bereits bedeutende Investitionen in den USA angekündigt haben. Diese Investitionen könnten ihnen jedoch helfen, die Auswirkungen der Zölle zu mildern, da die neuen Regelungen vor allem Firmen betreffen, die nicht in den USA produzieren.
Die Entscheidung der US-Regierung stellt einen historischen Bruch dar, da Medikamente bisher weltweit zollfrei gehandelt wurden. Der Geschäftsführer von Interpharma, René Buholzer, betonte, dass es keinen Sinn mache, schwer kranke Menschen mit verteuerten Produkten zu belasten, von denen der Staat profitiere. Die Pharmabranche hat intensiv versucht, diesen Paradigmenwechsel zu verhindern, jedoch ohne Erfolg.
Die Auswirkungen der Zölle könnten weitreichend sein. Bereits jetzt sind Schweizer Exporte in die USA mit 39 Prozent Zöllen belastet, was einige Unternehmen zur Einführung von Kurzarbeit gezwungen hat. Die Pharmaindustrie war bisher davon ausgenommen, doch mit den neuen Zöllen könnte sich dies ändern. Da Pharmaprodukte 50 Prozent der Exporte in die USA ausmachen, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Handelsbilanz haben.
Zusätzlich zu den Zöllen fordert die US-Regierung eine Senkung der Medikamentenpreise. Der Vorwurf lautet, dass amerikanische Patienten einen überproportionalen Anteil der Innovationskosten tragen. In den USA verhandeln private Versicherer die Preise individuell mit den Pharmafirmen, was zu einem komplexen System mit Zwischenhändlern führt. Änderungen in diesem System könnten zu Preissteigerungen in Europa führen, da die Medikamentenpreise dort im Vergleich zu den USA deutlich niedriger sind.
Die Reaktionen auf die Ankündigung sind gemischt. Während einige Experten die Maßnahmen als notwendig erachten, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken, warnen andere vor den möglichen negativen Auswirkungen auf die Innovationskraft der Branche. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Situation entwickelt und welche Anpassungen die betroffenen Unternehmen vornehmen werden, um den neuen Herausforderungen zu begegnen.

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