Vertikale Bucht: Ein US-Startup verfolgt Japans Erfolg in der Jakobsmuschelzucht

MAINE / LONDON (IT BOLTWISE) – In der Welt der Aquakultur gibt es einen neuen Akteur, der die traditionellen Methoden der Jakobsmuschelzucht revolutionieren möchte. Vertical Bay, ein Startup aus den USA, hat sich zum Ziel gesetzt, die erfolgreichen Techniken Japans zu adaptieren und auf die Bedingungen in Maine anzupassen.

Vertical Bay, gegründet von Andrew Peters und seiner Frau Sam, hat sich in der aufstrebenden Jakobsmuschelzucht in Maine einen Namen gemacht. Unterstützt von Struan Coleman, der als Geschäftspartner fungiert, erntet das Unternehmen derzeit zwischen 40.000 und 50.000 Jakobsmuscheln jährlich. Trotz realistischer Ambitionen glauben sie, dass ihre harte Arbeit zu einem effizienteren Zuchtmodell führt, das nun bereit ist, erweitert zu werden.

Colemans Weg in die Jakobsmuschelbranche von Maine ist eng mit Vertical Bay verbunden. Ohne das Unternehmen hätte er wahrscheinlich nicht im Rahmen seines Masterstudiums an der University of Maine die Aquakultur von Jakobsmuscheln studiert. Umgekehrt hätte Vertical Bay ohne Colemans Unterstützung bei der finanziellen Analyse möglicherweise nicht so gut abgeschnitten.

Die Techniken von Vertical Bay lassen sich bis in die späten 1990er Jahre zurückverfolgen, als ein Austauschprogramm Fischer und Wissenschaftler aus Maine nach Japan führte, um die dortige Jakobsmuschelindustrie zu studieren. Diese hatte sich von einem Projekt zur Bestandsaufstockung zu einer erfolgreichen Zucht entwickelt. Mit dem Wissen und der Technologie aus Japan wurde dieser Erfolg bald in Maine nachgeahmt.

Obwohl nur wenige Züchter in Maine bestehen blieben und alle noch im kleinen Maßstab arbeiten, sieht Coleman großes Potenzial. Besonders wenn einige der frühen Anwender beginnen, signifikante Einnahmen zu generieren. Der Markt für Jakobsmuscheln in den USA ist etabliert und konstant, was in vielen anderen Aquakultursektoren nicht der Fall ist.

Vertical Bay hat einige der in Japan verwendeten Techniken übernommen, aber der Erfolg ist nicht einfach eine Frage des Kopierens. Die Anpassung der Maschinen an die lokalen ozeanografischen Bedingungen und die spezifische Jakobsmuschelart ist ein langwieriger Prozess. Die aktuelle Methode von Vertical Bay basiert auf dem Sammeln von Wildspat in feinen Netzen im Herbst und dem Weiterwachsen im Frühjahr.

Ein bedeutender Fortschritt war der Kauf einer Tech3-Maschine, die den Durchsatz erheblich erhöht hat. Diese Maschine bohrt und befestigt zwei Jakobsmuscheln gleichzeitig an der Tropfleitung, was die Effizienz der Produktion dramatisch verbessert hat. Dennoch bleibt das Entfernen des Fleisches aus jeder Muschel ein arbeitsintensiver Prozess, der für kleinere Akteure nicht so bald automatisiert werden dürfte.

Die Nachfrage nach Jakobsmuscheln ist in den USA stark, aber mehr als die Hälfte des Verbrauchs wird importiert. Vertical Bay plant, die Produktion in den nächsten Jahren zu vervielfachen und größere Kunden zu gewinnen, um die Produkte effizienter zu vertreiben. Die Herausforderung besteht darin, die Effizienz der Zucht zu verbessern und gleichzeitig die Qualität zu erhalten.

Ein weiteres Ziel ist die Erhöhung der Anbaufläche, obwohl der Lizenzierungsprozess in Maine eine Herausforderung darstellt. Die Bearbeitungszeit für Anträge kann mehrere Jahre dauern, was die Wachstumsplanung erschwert. Vertical Bay strebt an, in naher Zukunft profitabel 10.000 bis 15.000 Pfund Jakobsmuscheln pro Jahr zu produzieren.

Um das Potenzial der Branche voll auszuschöpfen, wäre es von Vorteil, wenn mehr Züchter in den Markt eintreten würden. Dies würde die Möglichkeit bieten, Ressourcen effektiver zu nutzen und die Branche als Ganzes voranzubringen. Coleman rät neuen Interessenten, von bestehenden Züchtern zu lernen, um kostspielige Fehler zu vermeiden.

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