Wachsende Ungleichheit bedroht die Demokratie in den USA

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Ungleichheit in den USA könnte das Land in Richtung Autokratie treiben, warnt der bekannte Hedgefonds-Milliardär Ray Dalio. Er kritisiert die Untätigkeit der Wirtschaftselite und warnt vor den Folgen der aktuellen Wirtschaftspolitik. Die wachsenden Schulden und die politische Polarisierung könnten die Demokratie gefährden.

Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates und einer der prominentesten Hedgefonds-Manager der Welt, hat in einem Interview mit der Financial Times seine Besorgnis über die wachsende Ungleichheit in den USA geäußert. Seiner Meinung nach treibt diese Entwicklung das Land in Richtung einer autokratischen Staatsform. Dalio kritisiert insbesondere die führenden Wirtschaftsvertreter, die seiner Ansicht nach zu wenig gegen die Politik von Donald Trump unternommen haben.

Dalio sieht Parallelen zur politischen und sozialen Lage in den 1930er und 1940er Jahren. Damals wie heute führten große Vermögensunterschiede und ein Vertrauensverlust in die Institutionen zu extremen politischen Maßnahmen. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass die Demokratie geschwächt wird und autokratische Führungsstile an Bedeutung gewinnen, da ein großer Teil der Bevölkerung nach einer starken Regierung verlangt, die die Kontrolle über das System übernimmt.

Besonders besorgt zeigt sich Dalio über die steigenden Schulden der US-Regierung. In seinen Büchern “Principles for Dealing with the Changing World Order” und “How Countries Go Broke: the Big Cycle” beschreibt er, wie jährliche Haushaltsdefizite und ein unhaltbares Schuldenwachstum die US-Wirtschaft an den Rand einer Schuldenkrise gebracht haben. Diese Situation habe sich über Jahre hinweg verschärft und könnte in naher Zukunft zu einem “schuldeninduzierten Herzinfarkt” führen.

Dalio kritisiert auch die Einmischung von Donald Trump in die Entscheidungen der Zentralbank und dessen “Made in America”-Programm. Der US-Präsident drängt die Federal Reserve, die Zinsen zu senken, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die steigende Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Doch der Vorsitzende der Fed, Jay Powell, warnt, dass die Importzölle des Präsidenten die Preise in die Höhe treiben könnten, was dazu führen würde, dass Investoren US-Finanzanlagen verkaufen, um einer Entwertung zu entgehen.

Dalio betont, dass Angriffe auf die Fed das Vertrauen in die Verteidigung des Geldwertes untergraben und die Attraktivität von in Dollar denominierten Schuldtiteln verringern könnten. Dies würde die bestehende monetäre Ordnung schwächen. Er weist darauf hin, dass viele Menschen in solchen Zeiten schweigen, aus Angst vor Vergeltung, wenn sie Kritik äußern.

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