NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die rapide wachsende Staatsverschuldung der USA sorgt für zunehmende Besorgnis unter internationalen Investoren und Finanzexperten. Während kurzfristig keine unmittelbare Schuldenkrise erwartet wird, bleibt das Risiko einer größeren Krise in den kommenden Jahren ein viel diskutiertes Szenario.

Die steigende Staatsverschuldung der USA hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen und sorgt für Besorgnis auf den internationalen Finanzmärkten. Experten wie Christian Scherrmann von DWS warnen vor den potenziellen Risiken, die mit einer derart hohen Verschuldung einhergehen. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Verschuldung der USA von 18,2 Billionen Dollar im Jahr 2015 auf 36,6 Billionen Dollar verdoppelt, was die Zinslast erheblich erhöht.
Das kürzlich verabschiedete Gesetz “One Big Beautiful Bill” könnte die Schuldenlast bis 2034 um weitere drei Billionen Dollar erhöhen. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass die jährlichen Zinszahlungen bald die Schwelle von einer Billion Dollar überschreiten, was die fiskalische Stabilität der USA weiter unter Druck setzt. Dirk Schumacher, Chefökonom der KfW, hebt hervor, dass diese Zinslast bald den US-Militärhaushalt übersteigen könnte.
Goldman Sachs sieht die USA zwar nicht unmittelbar in einer Schuldenkrise, beschreibt jedoch die langfristigen fiskalischen Aussichten als “nicht haltbar”. Der renommierte Ökonom Kenneth Rogoff prognostiziert eine schuldenbedingte Inflationskrise in den USA innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre. Diese Einschätzungen verdeutlichen die Unsicherheiten, die mit der aktuellen fiskalischen Politik der USA verbunden sind.
Unicredit äußert sich besorgt über mögliche “subtile” Formen von Zahlungsausfällen und verweist auf historische Reduzierungen der US-Schuldenlast durch “unorthodoxe Mittel”. Diese Bedenken werden durch Indikatoren wie die hohe Verzinsung von US-Anleihen und den gestiegenen Goldpreis verstärkt, wie DWS-Fondsmanager Thomas Schüssler betont.
Optimistische Stimmen, wie die von Munich Re, sehen US-Staatsanleihen weiterhin als sicheren Hafen und führen die Dollarschwäche auf andere Faktoren zurück. Dennoch bleibt die Frage, wie lange die USA ihre Schuldenpolitik fortsetzen können, ohne das Vertrauen der Investoren zu verlieren.
Der Historiker Niall Ferguson von der Harvard-Universität warnt davor, dass Großmächte, die mehr für den Schuldendienst als für das Militärbudget ausgeben müssen, einem Niedergang entgegengehen könnten. Diese historische Perspektive unterstreicht die Bedeutung einer nachhaltigen Fiskalpolitik, um den langfristigen Einfluss der USA aufrechtzuerhalten.

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