LONDON (IT BOLTWISE) – Die Annahme, dass das Geschlecht eines Babys reiner Zufall ist, wird durch eine neue Studie infrage gestellt. Forscher der Harvard T.H. Chan School of Public Health haben herausgefunden, dass das Geschlecht eines Neugeborenen nicht nur von Zufallsfaktoren abhängt, sondern auch von genetischen und biologischen Einflüssen geprägt ist.
Die Vorstellung, dass das Geschlecht eines Babys bei der Geburt einem Münzwurf gleicht, wird durch eine aktuelle Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health widerlegt. Diese Untersuchung, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, zeigt, dass das Geschlecht eines Kindes durch eine gewichtete Wahrscheinlichkeit bestimmt wird, die von Familie zu Familie unterschiedlich ist. Die Forscher analysierten Daten von über 146.000 Schwangerschaften und fanden heraus, dass bestimmte Familien eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Kinder desselben Geschlechts zu bekommen.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist die Entdeckung, dass das Alter der Mutter eine Rolle spielt. Frauen, die nach dem 28. Lebensjahr Kinder bekommen, haben eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit, entweder nur Jungen oder nur Mädchen zu gebären. Dies könnte auf altersbedingte biologische Veränderungen zurückzuführen sein, die die Überlebensfähigkeit des Y-Chromosoms beeinflussen. Interessanterweise wurden auch zwei Gene identifiziert, die mit der Geburt von ausschließlich Jungen oder Mädchen in Verbindung stehen, obwohl die genauen Mechanismen noch unklar sind.
Die Studie zeigt auch, dass Familien, die bereits mehrere Kinder desselben Geschlechts haben, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, ein weiteres Kind desselben Geschlechts zu bekommen. So haben Familien mit drei Mädchen eine 58-prozentige Chance auf ein weiteres Mädchen, während Familien mit drei Jungen eine 61-prozentige Chance auf einen vierten Jungen haben. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die Annahme, dass das Geschlecht eines Kindes bei der Geburt rein zufällig ist.
Ein weiterer interessanter Befund ist, dass Eltern eher dazu neigen, die Familienplanung zu beenden, wenn sie sowohl einen Jungen als auch ein Mädchen haben. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Entscheidung, weitere Kinder zu bekommen, nicht nur von biologischen, sondern auch von sozialen Faktoren beeinflusst wird. Um Verzerrungen durch solche Entscheidungen zu minimieren, wurden in der Studie Daten von Frauen, die Fehlgeburten oder Totgeburten erlitten hatten, ausgeschlossen.
Die Ergebnisse dieser Studie könnten auch historische Muster erklären, wie zum Beispiel die fünf Töchter der Bennet-Familie in Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ oder die fünf Söhne in der TV-Serie „Malcolm mittendrin“. Solche Muster könnten weniger zufällig sein, als bisher angenommen. Die Forscher betonen, dass weitere Studien notwendig sind, um die genauen biologischen und genetischen Mechanismen zu verstehen, die das Geschlecht eines Kindes beeinflussen.
Insgesamt zeigt die Studie, dass das Geschlecht eines Babys bei der Geburt nicht nur von Zufallsfaktoren abhängt, sondern auch von einer komplexen Interaktion aus genetischen, biologischen und möglicherweise auch sozialen Einflüssen. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur unser Verständnis von Familienmustern vertiefen, sondern auch neue Fragen zur Rolle von Genetik und Umwelt bei der Bestimmung des Geschlechts aufwerfen.
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