Warum mittlere Offiziere der US-Streitkräfte das große Ganze im Krieg sehen müssen

LONDON (IT BOLTWISE) – In einer sich ständig verändernden Welt, in der militärische Konflikte immer komplexer werden, ist es entscheidend, dass nicht nur die höchsten Generäle und Admiräle der US-Streitkräfte das große Ganze im Krieg verstehen. Auch mittlere Offiziere müssen in der Lage sein, die gesamte Bandbreite der ihnen zur Verfügung stehenden Werkzeuge zu nutzen, um in Konfliktsituationen effektiv zu agieren.

Die US-Streitkräfte legen zunehmend Wert darauf, dass auch jüngere Offiziere ein umfassendes Verständnis für die gesamte militärische Struktur entwickeln, um auf zukünftige Kriege vorbereitet zu sein. An einer Schule des Marine Corps in Quantico, Virginia, wird dies durch den Einsatz von Wargaming-Software erreicht, die den Offizieren hilft, sich auf komplexe Konflikte mit potenziellen Gegnern vorzubereiten. Diese Ausbildung ist nicht nur für die obersten Generäle und Admiräle von Bedeutung, sondern auch für mittlere Offiziere, die lernen müssen, alle verfügbaren Mittel im Krieg zu nutzen.

In einem Klassenzimmer auf dem Marine Corps Base Quantico versammelten sich kürzlich zwei Dutzend Offiziere um Tische, die von Whiteboards mit militärischen Planungsnotizen umgeben waren. Eine Gruppe von Offizieren aus drei verschiedenen Diensten und dem NATO-Verbündeten Italien konzentrierte sich auf den Bereich der ‘Informationen’ – ein weitreichender Aspekt der Kriegsführung, der von offener Propaganda über Cyberkrieg bis hin zur Interaktion mit von Krieg betroffenen Zivilisten reicht. Die Offiziere arbeiteten daran, wie ihr Beitrag zum Kriegsgeschehen mit anderen Bereichen wie der Logistik oder der Koordination von Feuerkraft zusammenpasst.

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist das Verständnis des DIME-Konzepts, das die diplomatischen, informationellen, militärischen und wirtschaftlichen Werkzeuge beschreibt, die den Streitkräften zur Verfügung stehen. Ein Army-Student erklärte, dass das Ziel nicht nur darin besteht, ein kriegerischer Kämpfer zu sein, sondern auch andere Wege zu finden, um Probleme zu lösen, ohne auf Waffensysteme zurückzugreifen.

Die Bedeutung von gemeinsamen Operationen zwischen den Diensten hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Kriege mit gleichwertigen Gegnern. Tim Barrick, der für das Wargaming an der Marine Corps University verantwortlich ist, betont, dass die Fähigkeit, als vereinte Streitkraft zu agieren, wichtiger denn je ist. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der gesamten Struktur des Verteidigungsministeriums, insbesondere für junge Führungskräfte, die eines Tages Brigaden und Kriegsschiffe kommandieren werden.

Die Ausbildung an der Marine Corps Command and Staff College umfasst auch den Einsatz von Wargaming-Software, die den Offizieren hilft, ihre Kenntnisse über die Fähigkeiten sowohl der US-amerikanischen als auch der gegnerischen Streitkräfte zu testen. Diese Software, bekannt als Digicat, ermöglicht es den Studenten, auf das gesamte Arsenal der US-Streitkräfte sowie auf das potenzieller Gegner zuzugreifen. Lt. Col. Jay Bessey, ein Fakultätsmitglied, erklärt, dass diese Tools den Offizieren helfen, die Größe und Komplexität des Krieges zu verstehen und sich auf die Herausforderungen vorzubereiten, die sie in realen Konflikten erwarten könnten.

Die Integration von Technologie in die militärische Ausbildung ist Teil eines Trends, der darauf abzielt, die Streitkräfte auf zukünftige Konflikte vorzubereiten. Die Fähigkeit, Fehler in einer simulierten Umgebung zu machen und daraus zu lernen, bevor sie in echten Kampfsituationen auftreten, ist von unschätzbarem Wert. Die Ausbildung an der Marine Corps University ist ein Beispiel dafür, wie die US-Streitkräfte ihre Offiziere darauf vorbereiten, in einer zunehmend vernetzten und komplexen Welt erfolgreich zu agieren.

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