LONDON (IT BOLTWISE) – Die Weltwirtschaft steht vor einer herausfordernden Dekade, in der das Wachstumstempo auf den niedrigsten Stand seit den 1960er Jahren sinken könnte. Die Weltbank prognostiziert ein globales BIP-Wachstum von nur 2,5 Prozent bis 2027, was auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen ist, darunter Handelsbarrieren und hohe Haushaltsdefizite in Entwicklungsländern.

Die Weltbank hat in ihrem jüngsten Bericht eine düstere Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung der 2020er Jahre abgegeben. Mit einem erwarteten globalen BIP-Wachstum von nur 2,5 Prozent bis 2027 könnte diese Dekade die schwächste seit den 1960er Jahren werden. Diese Vorhersage basiert auf einer Vielzahl von Faktoren, darunter die Auswirkungen von Handelsbarrieren und die hohen Haushaltsdefizite in vielen Entwicklungsländern.
Ein zentraler Punkt der Analyse der Weltbank ist die Rolle der Zölle, die als Hauptursache für die mögliche Konjunkturschwäche identifiziert wurden. Noch vor einem halben Jahr herrschte Optimismus über eine ‘sanfte Landung’ der Weltwirtschaft, nachdem sie sich von einer Reihe außergewöhnlicher Katastrophen erholt hatte. Diese Hoffnung hat sich jedoch verflüchtigt, wie der Chefökonom der Weltbank, Indermit Gill, und sein Stellvertreter M. Ayhan Kose betonen.
Die Ökonomen prognostizieren, dass allein in diesem Jahr fast ein halber Prozentpunkt vom globalen Bruttoinlandsprodukt abgeschlagen wird, was die Wachstumsrate auf 2,3 Prozent senken würde. Dies wäre die schwächste Leistung seit 17 Jahren, abgesehen von globalen Rezessionen. Bis 2027 wird das weltweite BIP-Wachstum voraussichtlich nur noch durchschnittlich 2,5 Prozent betragen – das langsamste Tempo seit den 1960er Jahren.
Um das Wachstum anzukurbeln, skizzieren Gill und Kose drei Strategien: Erstens sollte der Handel wiederbelebt werden. Eine Reduzierung der Zölle um die Hälfte könnte das globale BIP in diesem und im nächsten Jahr um 0,2 Prozentpunkte anheben. Zweitens müssten Regierungen ihre Haushaltsdefizite zügeln. Derzeit haben die Defizite in Entwicklungsländern mit durchschnittlich nahezu 6 Prozent ein Hoch erreicht, das auf die Ära des leichten Geldes vor der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist.
Schließlich sollten Regierungen, insbesondere in Entwicklungsländern, den Fokus auf Beschäftigungswachstum setzen, da die Erwerbsbevölkerung in Regionen wie Südasien und Subsahara-Afrika um Hunderte Millionen anwachsen könnte. Die Weltbank gesellt sich damit zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die ebenfalls ihre BIP-Prognosen senkt. Die OECD rechnet für 2025 mit einem Wachstum von lediglich 1,6 Prozent in den USA statt der zuvor prognostizierten 2,6 Prozent.
Auch die Prognosen der US-Notenbank für das BIP-Wachstum sind verhalten: Sie geht von einem mittleren Wachstum von 1,7 Prozent im Jahr 2025 und 1,8 Prozent auf lange Sicht aus, obwohl diese Einschätzungen vor vielen der vorgeschlagenen Zollmaßnahmen von Präsident Trump getroffen wurden. Die 90-tägige Aussetzung von Trumps ‘Liberation Day’-Zöllen endet am 9. Juli.
Zahlreiche Länder führen Gespräche mit der Trump-Administration, um aktuelle Handelsabkommen neu auszuhandeln und die drohenden massiven Importzölle abzuwenden. Zur Zeit ist noch unklar, in welchem Umfang die Zölle die US-Wirtschaft beeinflussen. Konsumenten und kleine Unternehmen berichten über verstärkte Unsicherheit, jedoch zeigt sich der Arbeitsmarkt standhaft und verzeichnete im Mai 139.000 neue Arbeitsplätze.

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