GENF / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals Empfehlungen für Impfprodukte veröffentlicht, die Säuglinge vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) schützen sollen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich ihre erste Stellungnahme zu Impfprodukten veröffentlicht, die speziell darauf abzielen, Säuglinge vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu schützen. RSV ist weltweit die Hauptursache für akute Infektionen der unteren Atemwege bei Kindern. Jährlich führt das Virus zu etwa 100.000 Todesfällen und über 3,6 Millionen Krankenhausaufenthalten bei Kindern unter fünf Jahren. Besonders betroffen sind Säuglinge unter sechs Monaten, die etwa die Hälfte der Todesfälle ausmachen.
Die WHO hebt hervor, dass 97% der RSV-bedingten Todesfälle in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auftreten, wo der Zugang zu medizinischer Versorgung wie Sauerstoff oder Flüssigkeitszufuhr eingeschränkt ist. In ihrem wöchentlichen epidemiologischen Bericht empfiehlt die WHO zwei Immunisierungsprodukte: einen mütterlichen Impfstoff, der schwangeren Frauen im dritten Trimester verabreicht werden kann, und ein lang wirkendes monoklonales Antikörperpräparat, das Säuglingen ab der Geburt verabreicht werden kann.
Dr. Kate O’Brien, Direktorin für Immunisierung, Impfstoffe und Biologika bei der WHO, betont die Bedeutung dieser Produkte: „RSV ist ein unglaublich ansteckendes Virus, das Menschen jeden Alters infiziert, aber besonders für Säuglinge gefährlich ist, insbesondere für Frühgeborene, die am anfälligsten für schwere Erkrankungen sind.“ Die empfohlenen Produkte könnten die Bekämpfung schwerer RSV-Erkrankungen revolutionieren, indem sie Krankenhausaufenthalte und Todesfälle drastisch reduzieren und letztendlich viele Säuglingsleben weltweit retten.
RSV verursacht in der Regel milde Symptome, die einer Erkältung ähneln, wie Schnupfen, Husten und Fieber. Bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Erwachsenen und Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen kann es jedoch zu ernsthaften Komplikationen wie Lungenentzündung und Bronchiolitis führen.
Die WHO empfiehlt, dass alle Länder entweder den mütterlichen Impfstoff RSVpreF oder das monoklonale Antikörperpräparat Nirsevimab einführen, je nachdem, wie gut die Umsetzung in das bestehende Gesundheitssystem des jeweiligen Landes möglich ist, sowie unter Berücksichtigung der Kostenwirksamkeit und der erwarteten Abdeckung. Beide Produkte wurden im September 2024 von der Strategischen Beratungsgruppe von Experten für Immunisierung (SAGE) für die weltweite Umsetzung empfohlen. Der mütterliche Impfstoff erhielt im März 2025 die WHO-Vorqualifikation, was den Kauf durch UN-Organisationen ermöglicht.
Der mütterliche Impfstoff sollte schwangeren Frauen im dritten Trimester der Schwangerschaft, ab der 28. Woche, verabreicht werden, um die optimale Übertragung von Antikörpern auf das Baby zu gewährleisten. Der Impfstoff kann während der routinemäßigen Schwangerschaftsvorsorge verabreicht werden, einschließlich eines der fünf von der WHO empfohlenen Vorsorgetermine im dritten Trimester oder bei zusätzlichen medizinischen Konsultationen.
Das zweite von der WHO empfohlene Immunisierungsprodukt, Nirsevimab, wird als einmalige Injektion von monoklonalen Antikörpern verabreicht, die Babys innerhalb einer Woche nach der Verabreichung vor RSV schützen und mindestens fünf Monate lang wirken. Dies kann die gesamte RSV-Saison in Ländern mit RSV-Saisonalität abdecken. Die WHO empfiehlt, dass Säuglinge eine Einzeldosis Nirsevimab direkt nach der Geburt oder vor der Entlassung aus einer Entbindungseinrichtung erhalten. Wenn es nicht bei der Geburt verabreicht wird, kann das monoklonale Antikörperpräparat beim ersten Gesundheitsbesuch des Babys verabreicht werden.
Die WHO veröffentlicht regelmäßig aktualisierte Stellungnahmen zu Impfstoffen, Impfstoffkombinationen und anderen Immunisierungsprodukten gegen Krankheiten, die erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben. Diese Papiere konzentrieren sich hauptsächlich auf den Einsatz von Impfstoffen in groß angelegten Impfprogrammen. Das neue Positionspapier soll nationale Gesundheitspolitiker und Immunisierungsprogrammmanager über den Einsatz von RSV-Immunisierungsprodukten in ihren nationalen Programmen informieren, ebenso wie nationale und internationale Finanzierungsagenturen.
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