MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt sind ein viel diskutiertes Thema, das durch zwei aktuelle Studien beleuchtet wird. Während einige Experten eine Revolution erwarten, zeigen die Ergebnisse ein differenziertes Bild.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, den Arbeitsmarkt grundlegend zu verändern. Zwei aktuelle Studien haben sich mit der Frage beschäftigt, wie stark dieser Einfluss bereits ist. Die Ergebnisse zeigen, dass die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt vielfältig sind und von der Branche sowie der Art der Tätigkeit abhängen.
Eine Studie des Beratungsunternehmens PwC, das den ‘AI Job Barometer 2025’ veröffentlicht hat, zeigt, dass die formalen Qualifikationsanforderungen für Berufe mit hohem KI-Einfluss in Deutschland gesunken sind. Im Jahr 2024 erforderten nur noch 41 Prozent der Stellenanzeigen einen Hochschulabschluss, während es fünf Jahre zuvor noch 47 Prozent waren. Dies deutet darauf hin, dass praktische Fähigkeiten zunehmend wichtiger werden als formale Bildungsabschlüsse.
Gleichzeitig zeigt die PwC-Studie, dass Beschäftigte mit KI-Kompetenzen, wie etwa im Bereich Prompt Engineering, deutlich mehr Gehalt erwarten können. Im Jahr 2024 verdienten sie weltweit 56 Prozent mehr als zuvor. Dies unterstreicht den steigenden Wert von KI-Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt.
Ein weiterer interessanter Aspekt der PwC-Studie ist das Produktivitätswachstum in Branchen, in denen KI eine große Rolle spielt. Seit der Verbreitung von generativer KI im Jahr 2022 hat sich das Produktivitätswachstum in diesen Branchen nahezu vervierfacht. Dies betrifft insbesondere Finanzdienstleister und Software Publisher, während in anderen Bereichen wie dem Bergbau das Wachstum sogar leicht zurückging.
Im Gegensatz dazu zeigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung und des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), dass die Zahl der KI-Jobs in Deutschland stagniert. Obwohl sich die Zahl der Online-Stellenanzeigen für KI-Jobs zwischen 2019 und 2022 fast verdoppelt hat, machen sie nur 1,5 Prozent der insgesamt ausgeschriebenen Stellen aus. Dies deutet darauf hin, dass KI in vielen Berufen noch nicht im Alltag angekommen ist.
Die IW-Studie hebt hervor, dass vor allem hochqualifizierte Fachkräfte, wie Informatiker und Softwareentwickler, gefragt sind. Bei den Anwendern stehen Berufe in Werbung, Marketing und Unternehmensberatung im Vordergrund. Dies zeigt, dass KI-Kompetenzen in verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark nachgefragt werden.
Ein geografischer Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt zeigt, dass München die Stadt mit dem höchsten Anteil an KI-Stellen ist. Dies ist auf die starke Präsenz der Automobilindustrie und deren Zulieferer in Süddeutschland zurückzuführen. Der ländliche Raum hingegen bleibt aufgrund fehlender Infrastruktur, wie etwa einer leistungsfähigen Glasfaseranbindung, zurück.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Künstliche Intelligenz den Arbeitsmarkt in Deutschland bereits beeinflusst, jedoch nicht in allen Bereichen gleichermaßen. Während einige Branchen von einem starken Produktivitätswachstum profitieren, bleibt der Einfluss in anderen Bereichen begrenzt. Die Nachfrage nach KI-Kompetenzen steigt, doch es sind vor allem hochqualifizierte Fachkräfte gefragt.
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