Wie Stressgeräusche Schmerzen und Entzündungen verstärken können

TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Stressgeräusche nicht nur das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch physische Schmerzen und Entzündungen verstärken können.

In einer faszinierenden Studie haben Forscher der Tokyo University of Science herausgefunden, dass Mäuse, die den Ultraschallvokalisationen anderer Mäuse in Schmerzen ausgesetzt sind, eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit entwickeln, ohne selbst verletzt zu sein. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Art und Weise, wie soziale und emotionale Faktoren Schmerzen beeinflussen können.

Die Forscher um Assistenzprofessorin Satoka Kasai haben gezeigt, dass diese sogenannten “Schallstress”-Reaktionen zu einer Gehirnentzündung führen, die die Schmerzempfindlichkeit erhöht. Dies geschieht durch die Aktivierung bestimmter Gene, die mit Entzündungs- und Schmerzwegen verbunden sind. Die Ergebnisse legen nahe, dass stressige Geräusche in klinischen Umgebungen minimiert werden sollten, um die Schmerzbehandlung zu verbessern.

Interessanterweise entwickelten die Mäuse, die den Ultraschallvokalisationen ausgesetzt waren, eine Hyperalgesie, die durch eine verringerte Schwelle für die Pfotenrückzugsreaktion gemessen wurde. Dies deutet darauf hin, dass der bloße Kontakt mit stressigen Geräuschen ausreicht, um eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit zu induzieren, selbst ohne direkte Verletzung oder schmerzhafte Stimulation.

Die Forscher führten eine Mikroarray-Analyse durch, um die molekularen Mechanismen zu untersuchen, die der durch Schallstress induzierten Hyperalgesie zugrunde liegen. Sie fanden heraus, dass der Schallstress die Expression von 444 Genen, insbesondere Prostaglandin-Endoperoxidase-Synthase 2 und C-X-C-Motiv-Chemokin-Ligand 1, erhöhte und 231 Gene in den Gehirngeweben im Vergleich zur Kontrolle herunterregulierte.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von stressfreien medizinischen Umgebungen, um Gehirnentzündungen zu vermeiden, die Schmerzen verschlimmern oder die Genesung behindern können. Die Studie ebnet den Weg für die Erforschung von Ultraschall-induzierten neuroinflammatorischen Mechanismen, die an der Schmerzempfindung und -modulation beteiligt sind.

Insgesamt bieten diese Erkenntnisse neue Einblicke in die mentale Gesundheit, die Schmerzwahrnehmung und die emotionale Empathie und erklären, warum einige Menschen mehr Schmerzen empfinden, wenn sie andere in Schmerzen sehen oder hören.

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