11 Bit Studios reagiert auf KI-Kritik bei The Alters

WARSCHAU / LONDON (IT BOLTWISE) – In der Welt der Videospiele, wo menschliche Entscheidungen und moralische Dilemmata oft im Mittelpunkt stehen, hat das polnische Entwicklerstudio 11 Bit Studios mit seinem neuen Spiel The Alters eine unerwartete Kontroverse ausgelöst.

Das kürzlich veröffentlichte Science-Fiction-Rollenspiel The Alters von 11 Bit Studios, bekannt für Titel wie Frostpunk und This War of Mine, steht im Zentrum einer Debatte über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. In dem Spiel, das sich um das Klonen des Protagonisten dreht, wurden maschinell erzeugte Texte und Übersetzungen entdeckt, was in der Community für Unmut sorgte.

Die Entwickler haben auf die Vorwürfe reagiert und klargestellt, dass es sich bei einem der Fälle um einen internen Fehler handelte. Ein KI-generierter Text, der als Platzhalter für ein grafisches Hintergrund-Asset gedacht war, blieb versehentlich in der finalen Version des Spiels. Dieses Asset wird nun aktualisiert, um den Fehler zu beheben.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft lizenzierte Kurzfilme, die im Spiel von den sogenannten Alters – den Klonen des Protagonisten – angesehen werden können. Aufgrund von Zeitdruck wurden für diese Videos maschinelle Übersetzungen verwendet. Ursprünglich war geplant, diese Texte nachträglich mit professionellen Agenturen zu überarbeiten, was nun nachgeholt wird. Betroffen sind etwa 10.000 Wörter von insgesamt 3,4 Millionen im Spiel, was rund 0,3 Prozent ausmacht.

11 Bit Studios betont, dass die Verwendung von KI neue Möglichkeiten eröffnet, man sich jedoch zu Transparenz und handgemachter Qualität bekenne. Diese Haltung spiegelt sich auch in der Spielmechanik von The Alters wider, wo der gestrandete Techniker Jan auf einem feindlichen Planeten überleben muss, indem er alternative Versionen seiner selbst erschafft. Diese sogenannten Alters besitzen unterschiedliche Persönlichkeiten und Fähigkeiten, die gemeinsam Rätsel lösen und die mobile Basis vor tödlicher Sonneneinstrahlung schützen.

Die Diskussion um den Einsatz von KI in Videospielen ist nicht neu, gewinnt jedoch an Brisanz, da immer mehr Entwickler auf diese Technologie zurückgreifen, um Produktionskosten zu senken und Entwicklungszeiten zu verkürzen. Während einige Spieler die Effizienz und Innovation begrüßen, die KI mit sich bringt, sehen andere die Gefahr, dass die menschliche Kreativität und die Qualität der Inhalte darunter leiden könnten.

In der Zukunft könnte die Balance zwischen KI-gestützten Prozessen und menschlicher Kreativität entscheidend dafür sein, wie Spieleentwickler die Herausforderungen der modernen Spieleproduktion meistern. 11 Bit Studios hat mit seiner Reaktion auf die Kritik einen Schritt in Richtung Transparenz gemacht, der möglicherweise als Vorbild für andere Entwickler dienen könnte, die sich in ähnlichen Situationen befinden.

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