TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der japanische Einzelhandelsriese Seven & I Holdings, Betreiber der 7-Eleven-Kette, hat einen amerikanischen CEO ernannt, um eine drohende feindliche Übernahme in Höhe von 47 Milliarden US-Dollar abzuwehren.

Der japanische Konzern Seven & I Holdings, bekannt als Betreiber der 7-Eleven-Läden, hat mit der Ernennung von Stephen Dacus zum neuen CEO einen bedeutenden Schritt unternommen, um eine feindliche Übernahme durch den kanadischen Konkurrenten Alimentation Couche-Tard (ACT) zu verhindern. Dacus, der ab dem 27. Mai die Führung übernimmt, steht vor der Herausforderung, das Unternehmen neu zu strukturieren und die Geschäfte zu optimieren, um den Aktionären eine unabhängige Zukunft zu sichern.
Die Entscheidung, einen ausländischen CEO zu ernennen, kommt nach einem turbulenten halben Jahr, in dem Seven & I ein Übernahmeangebot von ACT erhalten hatte. Dieses Angebot wurde später auf 47 Milliarden US-Dollar erhöht, was zu einer intensiven Diskussion über die Zukunft des Unternehmens führte. Dacus, der zuvor bei Walmart und Fast Retailing tätig war, bringt umfangreiche Erfahrung mit und hat bereits an der Bewertung der Übernahmeangebote mitgewirkt.
Um die Übernahme abzuwehren, plant Seven & I eine umfassende Umstrukturierung. Dazu gehört der Verkauf der Supermarkt-Sparte an Bain Capital für 814,7 Milliarden Yen sowie die Reduzierung der Beteiligung an der Seven Bank auf unter 40 Prozent. Zudem ist ein Aktienrückkauf im Wert von etwa 2 Billionen Yen bis zum Geschäftsjahr 2030 geplant, um den Marktwert zu steigern und die Unabhängigkeit zu sichern.
Analysten sehen in diesen Maßnahmen einen Versuch, den Unternehmenswert zu erhöhen und ACT abzuwehren. Doch trotz der geplanten Umstrukturierungen bleibt die Möglichkeit einer Übernahme durch ACT bestehen, insbesondere da die IPO-Pläne für die nordamerikanische Tochtergesellschaft erst für die zweite Hälfte des Jahres 2026 vorgesehen sind.
Die Ernennung von Dacus wird von vielen als strategischer Schritt gesehen, um die internationale Präsenz von Seven & I zu stärken. Dacus selbst betonte, dass er die Qualität der in Japan beliebten frischen Lebensmittel auch in den USA einführen möchte, um das Wachstumspotenzial zu nutzen. Diese Strategie könnte entscheidend sein, um die Unabhängigkeit des Unternehmens zu sichern und gleichzeitig neue Märkte zu erschließen.
In der Vergangenheit wurde die Führung von Ryuichi Isaka, dem bisherigen CEO, von Investoren kritisiert, insbesondere wegen der Übernahme der Speedway-Tankstellenkette in den USA für 21 Milliarden US-Dollar. Diese Akquisition wurde als überteuert angesehen und führte zu einer Belastung durch margenschwache Tochtergesellschaften in Japan.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob Seven & I seine Unabhängigkeit bewahren kann oder ob ACT letztendlich die Kontrolle übernimmt. Sollte ACT erfolgreich sein, wäre dies die größte ausländische Übernahme eines japanischen Unternehmens. Die japanische Regierung hat Seven & I als „wesentlich“ für die nationale Sicherheit eingestuft, was jedoch keine regulatorischen Hindernisse für eine Übernahme schaffen soll.

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