LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Imagination Technologies, ein bedeutender Akteur im Bereich der Mikrochip-Entwicklung, steht vor einem möglichen Besitzerwechsel. Die chinesischen Eigentümer des Unternehmens, die durch die Private-Equity-Gesellschaft Canyon Bridge vertreten werden, haben die Investmentbank Lazard beauftragt, einen neuen Käufer zu finden. Diese Entscheidung folgt auf Vorwürfe, dass sensible Technologien an militärisch unterstützte Firmen in China weitergegeben wurden.

Imagination Technologies, ein britisches Unternehmen mit Sitz in Hertfordshire, ist bekannt für seine fortschrittlichen grafischen Technologien, die sowohl in der Bildverarbeitung als auch in Videospielen Anwendung finden. Doch in den letzten Jahren hat das Unternehmen auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz an Bedeutung gewonnen. Diese Technologien sind nicht nur für den zivilen Gebrauch von Interesse, sondern auch für militärische Anwendungen, was zu den aktuellen Kontroversen geführt hat.
Die Vorwürfe, dass Imagination Technologies zentrale Technologien an chinesische Firmen weitergegeben hat, die an militärischen KI-Projekten arbeiten, haben die britische Regierung alarmiert. Diese Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen ohnehin mit finanziellen Herausforderungen und einem bevorstehenden CEO-Wechsel konfrontiert ist. Der aktuelle CEO, Simon Beresford-Wylie, plant seinen Rückzug, was die Unsicherheiten weiter verstärkt.
Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Canyon Bridge, die Imagination Technologies 2017 für 550 Millionen Pfund von der Londoner Börse genommen hatte, sieht sich nun gezwungen, das Unternehmen zu verkaufen. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass der Fonds kurz vor dem Ablauf seiner Laufzeit steht und keine weiteren Deals verzeichnet, nachdem ihm der Erwerb von US-Firmen blockiert wurde.
Ein weiterer Aspekt, der den Verkaufsprozess beeinflusst, ist das Ende eines fünfjährigen Vertrags mit Apple, der einen bedeutenden Teil der Einnahmen von Imagination Technologies ausmachte. Diese finanzielle Unsicherheit könnte potenzielle Käufer abschrecken, obwohl es laut Branchenberichten bereits Interessenten gibt.
Die britische Regierung hatte bereits 2020 einen Versuch von China Reform, die Kontrolle über den Vorstand von Imagination Technologies zu übernehmen, verhindert. Ein Arbeitsgericht entschied kürzlich, dass der ehemalige CEO Ron Black unrechtmäßig entlassen wurde, nachdem er Pläne aufgedeckt hatte, das Unternehmen nach China zu verlagern.
Die Zukunft von Imagination Technologies bleibt ungewiss. Während Canyon Bridge hofft, trotz der Vorwürfe einen Gewinn aus dem Verkauf zu erzielen, bleibt abzuwarten, wie sich die geopolitischen Spannungen und die regulatorischen Herausforderungen auf den Verkaufsprozess auswirken werden. Die Entwicklungen könnten auch Auswirkungen auf die gesamte Halbleiterindustrie haben, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit sensiblen Technologien und internationalen Investitionen.

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