MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein internationales Astronomenteam hat eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: In einer Entfernung von 10 Milliarden Lichtjahren wurde eine Struktur mit der Masse von über einer Million Sonnen entdeckt. Diese Entdeckung könnte wichtige Hinweise auf die Natur der Dunklen Materie liefern und stützt das Standardmodell der Kosmologie.

Ein internationales Team von Astronomen hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, die das Verständnis der Dunklen Materie revolutionieren könnte. In einer Entfernung von rund 10 Milliarden Lichtjahren wurde eine Struktur mit der Masse von über einer Million Sonnen entdeckt. Diese Struktur ist die masseärmste ihrer Art, die jemals auf diese Distanz und mit der verwendeten Methode nachgewiesen wurde. Die Ergebnisse dieser Entdeckung wurden in den renommierten Fachzeitschriften Nature und den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.
Um diese Beobachtung zu ermöglichen, setzten die Wissenschaftler eine Technik namens Very Long Baseline Interferometry (VLBI) ein. Diese Technik kombiniert Radioteleskope weltweit, darunter das Very Long Baseline Array (VLBA) in den USA und das European VLBI Network (EVN) in Europa, zu einem einzigen virtuellen Teleskop von der Größe der Erde. Diese Methode bietet eine extrem hohe Auflösung, die weit über die Fähigkeiten einzelner Instrumente hinausgeht.
Das Beobachtungsziel war das bekannte System JVAS B1938+666, bei dem eine massive Vordergrundgalaxie als Gravitationslinse fungiert. Diese Linse krümmt die Raumzeit und lenkt das Licht einer noch weiter entfernten Radiogalaxie ab, ähnlich wie eine optische Linse. Der eigentliche Durchbruch gelang durch die Anwendung neu entwickelter Algorithmen, die es ermöglichten, den Linseneffekt mit bisher unerreichter Präzision zu modellieren und das verzerrte Licht der Hintergrundgalaxie zu einem gestochen scharfen Bild zu rekonstruieren.
Bei der Analyse stieß das Team unter der Leitung von Devon Powell vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München auf eine winzige, aber signifikante Abweichung im Linsenbild. Diese Abweichung, eine Art kosmischer „Wackler“, verriet die Anwesenheit eines unsichtbaren Masseklumpens, der zur Linsengalaxie gehört. Diese Entdeckung ist ein starkes Indiz für die Richtigkeit der Lambda-CDM-Theorie, die davon ausgeht, dass Dunkle Materie „kalt“ ist und sich aus schweren, langsamen Teilchen zusammensetzt.
Obwohl die Eigenschaften des Objekts besser zu einem Halo aus Dunkler Materie passen, schließen die Forscher eine alternative Erklärung nicht aus. Es könnte sich auch um eine ultrakompakte Zwerggalaxie handeln, die zu lichtschwach ist, um mit aktuellen Teleskopen direkt beobachtet zu werden. Letztlich liegt die größte Errungenschaft dieser Arbeit möglicherweise nicht allein in der Entdeckung des einen Objekts, sondern in der Demonstration der Methode selbst. Diese eröffnet einen neuen Weg, die Verteilung von Materie im Universum zu kartieren und die unsichtbaren Strukturen zu beleuchten, die unsere kosmische Nachbarschaft formen.

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