MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet die Verbindung zwischen rechtsextremem Autoritarismus und der Wahrnehmung von Minderheiten als Bedrohung. Diese Untersuchung, die in mehreren Ländern durchgeführt wurde, zeigt, dass der nationale Kontext eine entscheidende Rolle spielt.

In einer umfassenden Studie, die kürzlich veröffentlicht wurde, wird der Zusammenhang zwischen rechtsextremem Autoritarismus und der Wahrnehmung von Minderheiten als Bedrohung untersucht. Die Forschung zeigt, dass Personen, die stark autoritäre Ansichten vertreten, dazu neigen, Minderheiten als Bedrohung wahrzunehmen. Diese Tendenz ist in Ländern mit geringer Religiosität oder niedriger sozialer Marginalisierung besonders ausgeprägt.
Rechtsextremer Autoritarismus beschreibt ein Glaubenssystem, das die Einhaltung traditioneller Werte und Autoritäten betont und Bestrafung für diejenigen unterstützt, die als Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt wahrgenommen werden. Frühere Forschungen haben einen konsistenten Zusammenhang zwischen rechtsextremem Autoritarismus und negativen Einstellungen gegenüber Minderheiten wie Flüchtlingen und religiösen Minderheiten festgestellt.
Die aktuelle Studie untersucht, wie rechtsextremer Autoritarismus, Religiosität und wahrgenommene gesellschaftliche Marginalisierung zur Wahrnehmung von Minderheiten als Bedrohung beitragen. Dabei wird sowohl auf individueller als auch auf Länderebene analysiert, wie diese Faktoren interagieren. Angesichts des Aufstiegs rechtsextremer Bewegungen und der zunehmenden globalen Vertreibung ist das Verständnis dieser Dynamiken von großer Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt und die öffentliche Politik.
Die Forschung umfasste drei groß angelegte Studien, die in verschiedenen Ländern durchgeführt wurden. In Deutschland wurden zwei Stichproben mit insgesamt 1.896 Teilnehmern untersucht. Die Studie maß die wahrgenommene Bedrohung durch Flüchtlinge anhand einer Skala, die symbolische, realistische und sicherheitsbezogene Bedrohungen bewertete.
Eine zweite Studie erweiterte die Untersuchung auf einen breiteren europäischen Kontext und sammelte Daten aus Deutschland, Frankreich, Polen und Schweden. Diese Studie untersuchte die wahrgenommene Bedrohung sowohl durch Flüchtlinge als auch durch Muslime, da politische und mediale Diskurse diese Gruppen oft unterschiedlich darstellen.
Die dritte Studie nahm eine globale Perspektive ein und umfasste Teilnehmer aus 41 Ländern. Diese Studie nutzte Daten aus dem Projekt „Coping with Corona“, das tägliche Einschätzungen der Bedrohungswahrnehmung sammelte. Die Ergebnisse zeigten, dass rechtsextremer Autoritarismus ein starker Prädiktor für die Wahrnehmung von Minderheiten als Bedrohung ist.
Interessanterweise war der Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Bedrohungswahrnehmung in Ländern mit höherer Religiosität oder Marginalisierung schwächer. Dies deutet darauf hin, dass breitere kulturelle und soziale Faktoren die Art und Weise beeinflussen können, wie individuelle Einstellungen in Bedrohungswahrnehmungen übersetzt werden.
Die Studie hebt hervor, dass das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen individuellen und länderspezifischen Faktoren entscheidend ist, um die Dynamik von Bedrohungswahrnehmungen zu verstehen. Zukünftige Forschungen könnten sich darauf konzentrieren, wie situative Faktoren, wie Medienberichterstattung oder politische Rhetorik, die Wahrnehmung von Bedrohungen beeinflussen.

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