BELGRAD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein neuer Bericht von Amnesty International hat aufgedeckt, dass ein Zero-Day-Exploit von Cellebrite verwendet wurde, um das Android-Telefon eines serbischen Aktivisten zu entsperren. Diese Sicherheitslücke wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren, die von nicht gepatchten Schwachstellen in weit verbreiteten Technologien ausgehen.

Die Enthüllung, dass ein Zero-Day-Exploit von Cellebrite genutzt wurde, um das Android-Telefon eines serbischen Aktivisten zu entsperren, hat in der Tech-Community für Aufsehen gesorgt. Amnesty International berichtete, dass die Schwachstelle, bekannt als CVE-2024-53104, eine Privilegieneskalation in einem Kernel-Komponenten-Treiber für USB-Video darstellt. Diese Lücke wurde im Dezember 2024 im Linux-Kernel behoben und kürzlich auch in Android adressiert.
Die Sicherheitslücke CVE-2024-53104, mit einem CVSS-Score von 7,8, wurde in Kombination mit zwei weiteren Schwachstellen ausgenutzt: CVE-2024-53197 und CVE-2024-50302. Während die erste eine Out-of-Bounds-Zugriffsschwachstelle betrifft, handelt es sich bei der zweiten um eine uninitialisierte Ressourcennutzung, die das Auslesen von Kernel-Speicher ermöglicht. Beide wurden im Linux-Kernel behoben, jedoch noch nicht in einem Android-Sicherheitsbulletin veröffentlicht.
Der Fall des serbischen Aktivisten, der den Decknamen “Vedran” trägt, zeigt, wie realweltliche Angreifer die USB-Angriffsfläche von Android ausnutzen. Vedrans Samsung Galaxy A32 wurde während eines Protests in Belgrad beschlagnahmt und entsperrt. Die Behörden versuchten, eine unbekannte Android-Anwendung zu installieren, was auf eine mögliche Infektion mit der NoviSpy-Spyware hindeutet.
Cellebrite, ein israelisches Unternehmen, das für seine forensischen Tools bekannt ist, betonte, dass seine Produkte nicht für offensive Cyberaktivitäten entwickelt wurden. Dennoch hat das Unternehmen beschlossen, die Nutzung seiner Software in Serbien zu unterbinden, um Missbrauch zu verhindern.
Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit, Sicherheitslücken in weit verbreiteten Technologien schnell zu schließen. Die Unterstützung von Legacy-USB-Treibern im Linux-Kernel bietet Angreifern eine breite Angriffsfläche, die es zu schützen gilt. Experten warnen, dass solche Schwachstellen nicht nur für Überwachungszwecke, sondern auch für andere schädliche Aktivitäten genutzt werden könnten.
Die Reaktion der Tech-Industrie auf solche Vorfälle ist entscheidend, um das Vertrauen der Nutzer in digitale Technologien zu bewahren. Die schnelle Behebung von Sicherheitslücken und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Regierungen sind essenziell, um die Sicherheit von Nutzern weltweit zu gewährleisten.

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