MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit wachsender geopolitischer Spannungen und technologischer Umbrüche fordert Airbus eine grundlegende Neubewertung der deutschen Verteidigungsstrategie. Die Betriebsräte des Unternehmens plädieren für eine stärkere Unabhängigkeit von ausländischen Rüstungsgütern und eine verstärkte Eigenproduktion von Militärflugzeugen in Deutschland.

Die Betriebsräte von Airbus haben eine klare Botschaft an die deutsche Politik: Die Abhängigkeit von amerikanischen F-35-Kampfjets sollte zugunsten einer eigenständigen militärischen Flugzeugproduktion in Deutschland überdacht werden. Diese Forderung kommt in einer Zeit, in der die geopolitischen Spannungen zunehmen und die Abhängigkeit von ausländischen Technologien als potenzielles Risiko gesehen wird.
Thomas Pretzl, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Airbus-Rüstungssparte, hat bei einer Betriebsversammlung in Manching einen eindringlichen Appell an die Politik gerichtet. Er argumentiert, dass die bereits in den USA bestellten F-35-Kampfjets abbestellt werden sollten, um Deutschland die Möglichkeit zu geben, eine führende Rolle im militärischen Flugzeugbau zu übernehmen. Diese Forderung wird von der Sorge getragen, dass im Ernstfall die USA Einfluss auf die Einsatzfähigkeit dieser Jets nehmen könnten.
Airbus Defence & Space, ein wesentlicher Bestandteil des deutsch-französischen Konzerns, steht im Zentrum dieser Diskussion. Die Besorgnis über die mögliche Einflussnahme der USA auf militärische Exporte ist nicht neu, doch die jüngsten Entwicklungen haben diese Bedenken verstärkt. Der ehemalige Konzernchef Tom Enders hat ebenfalls betont, dass Europa die F-35 nicht benötige, was die Forderung nach einer europäischen Lösung unterstreicht.
Die Betriebsräte warnen davor, dass amerikanische Kampfjets im Ernstfall durch die USA deaktiviert werden könnten. Dies würde bedeuten, dass deutsche Politiker erst die Erlaubnis aus Washington einholen müssten, um ihre Militärtechnik nutzen zu dürfen. Diese Vorstellung wird als untragbar angesehen und verstärkt den Ruf nach einer unabhängigen Verteidigungsstrategie.
Der Druck auf europäische Industrien wächst, insbesondere angesichts der politischen Entwicklungen in den USA. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte europäische NATO-Mitglieder dazu gedrängt, mehr Waffen aus den USA zu importieren. In diesem Kontext erscheint die europäische Vision eines eigenen Kampfflugzeugs der nächsten Generation, bekannt als FCAS (Future Combat Air System), als notwendige Alternative.
Die Diskussion um die F-35 und die Forderung nach einer eigenständigen Produktion in Deutschland werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Chancen der europäischen Verteidigungsindustrie. Eine stärkere Unabhängigkeit könnte nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch die technologische Innovationskraft Europas stärken.

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