Neues Rahmenwerk zur Raumkriegsführung: Space Force definiert Begriffe und Konzepte

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Space Force bereitet ein neues Rahmenwerk zur Raumkriegsführung vor, das die Konzepte und Begriffe der Dienststelle sowohl intern als auch extern für die Planer der Joint Force klarer definieren soll.

Die Space Force, die jüngste Teilstreitkraft der USA, steht vor der Veröffentlichung eines neuen Rahmenwerks zur Raumkriegsführung. Dieses Dokument soll die Begriffe und Konzepte der Space Force, wie “space superiority” und “orbital warfare”, sowohl intern für die eigenen Planer als auch extern für die Planer der Joint Force klarer definieren. General Chance Saltzman, der Chief of Space Operations, betonte in einem Interview mit dem Mitchell Institute die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vokabulars, um die Raumüberlegenheit zu erreichen.

Das Interview markierte eine Annäherung zwischen Saltzman und dem Institut, nachdem er im Februar eine Beteiligung der Space Force an Veranstaltungen des Instituts untersagt hatte. Diese Entscheidung folgte auf die Veröffentlichung eines Berichts des Mitchell Institute, der das Verteidigungsministerium und die Space Force aufforderte, die Rolle der Dienststelle im Kriegsgeschehen klarer zu definieren. Saltzman erklärte, dass seine Bedenken weniger den Inhalten des Berichts galten, sondern mehr dem Ton und dem Zeitpunkt der Veröffentlichung. Das Institut habe seine Bedenken gehört und schnell darauf reagiert.

Obwohl Saltzman nicht angab, wann das neue Rahmenwerk veröffentlicht wird, erklärte er, dass es dazu dienen soll, die Schlüsselbegriffe der Space Force besser zu definieren. Dazu gehören Begriffe wie “orbital warfare” und die Nutzung von elektronischer und Cyber-Kriegsführung zur Erreichung der Raumüberlegenheit. Das Rahmenwerk soll auch grundlegende Zielkategorien festlegen, wie gegnerische Bodenanlagen und Netzwerke.

Das Ziel des Rahmenwerks ist es, sicherzustellen, dass die Fähigkeiten der Space Force vollständig in das operative Design integriert sind. Saltzman betonte, dass die Space Force der Joint Force diese Definitionen schulde, um die richtigen Diskussionen führen zu können. Das Rahmenwerk folgt einem früheren Memo von Saltzman, das ein internes Lexikon der Space Force mit Konzepten und Begriffen schuf.

In den letzten Jahren haben Saltzman und andere Führungskräfte der Space Force daran gearbeitet, die öffentliche Wahrnehmung der Mission der Dienststelle zu verändern. Dabei geht es darum, die Raumüberlegenheit zu etablieren und Kriegsführung im Weltraum zu betreiben. In einer aktuellen Mitteilung an die Guardians definierte Saltzman Raumüberlegenheit als die Fähigkeit, unsere Kräfte zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl ohne erhebliche Störungen durch Raum- oder Gegenraum-Bedrohungen zu betreiben.

Die Mitteilung erklärt weiter, dass Raumkontrolle, die Saltzman als Kernfunktion der Space Force definiert hat, das Mittel ist, mit dem die Dienststelle Raumüberlegenheit etabliert. Raumkontrolle umfasst alle Aktivitäten, die erforderlich sind, um die Domäne zu bestreiten und zu kontrollieren. Diese Aktivitäten reichen von reversiblen bis zu nicht-reversiblen Effekten und umfassen sowohl kinetische als auch nicht-kinetische Mittel.

Die Space Force plant zudem die Veröffentlichung einer neuen Doktrin zur Raumkriegsführung, genannt Space Force Doctrine Document-1 (SFDD-1). Diese Doktrin soll die grundlegenden Prinzipien festlegen, die militärische Kräfte bei der Verfolgung nationaler Sicherheitsziele leiten. SFDD-1 wird voraussichtlich das erste Doktrinpapier der Space Force, die Space Capstone Publication: Spacepower, ersetzen, das 2020 veröffentlicht wurde.

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