MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Beobachtung der Venus-Transite im 18. Jahrhundert war ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der Astronomie. Diese seltenen Himmelsereignisse boten Wissenschaftlern die Möglichkeit, die Entfernung zwischen Erde und Sonne zu bestimmen, ein Wert, der als Astronomische Einheit bekannt ist. Trotz der technologischen und logistischen Herausforderungen jener Zeit unternahmen Forscher aus verschiedenen Ländern große Anstrengungen, um diese Transite zu beobachten und zu messen.

Die Venus-Transite der Jahre 1761 und 1769 stellten die Wissenschaftler vor große Herausforderungen. Diese seltenen Ereignisse, bei denen die Venus von der Erde aus gesehen vor der Sonne vorbeizieht, boten eine einzigartige Gelegenheit, die Astronomische Einheit zu bestimmen. Doch die Beobachtungen waren alles andere als einfach. Die Wissenschaftler mussten sich mit unzuverlässigen Instrumenten, widrigen Wetterbedingungen und den Gefahren der Seefahrt auseinandersetzen.
Ein bemerkenswerter Beitrag kam von dem russischen Astronomen Mikhail Lomonsov, der 1761 von St. Petersburg aus beobachtete. Mit einem 4,5-Zoll-Refraktorteleskop entdeckte er, dass die Venus eine Atmosphäre besitzt, als er einen Lichtbogen um den Planeten bemerkte. Diese Entdeckung blieb jedoch jahrzehntelang weitgehend unbekannt, da seine Ergebnisse erst in den 1950er Jahren außerhalb Russlands Beachtung fanden.
Die britischen Astronomen Charles Mason und Jeremy Dixon unternahmen eine Expedition nach Sumatra, wurden jedoch von einem französischen Schiff angegriffen und mussten umkehren. Schließlich landeten sie in Kapstadt, wo sie den Transit unter suboptimalen Bedingungen beobachteten. Ihre Daten waren unvollständig und stimmten nicht mit anderen Beobachtungen überein, was die Bestimmung der Astronomischen Einheit erschwerte.
Der französische Astronom Le Gentil verbrachte acht Jahre im Indischen Ozean, um die Transite zu beobachten. Trotz seiner Bemühungen wurde er 1769 in Pondicherry von schlechtem Wetter überrascht und konnte keine brauchbaren Daten sammeln. Seine Rückkehr nach Frankreich war von persönlichen Tragödien geprägt, da er für tot erklärt worden war und sein Besitz verloren ging.
Im Jahr 1769 bot sich eine neue Gelegenheit, den Transit zu beobachten, diesmal mit besseren Ergebnissen. In den amerikanischen Kolonien leitete David Rittenhouse die Beobachtungen, während James Cook im Pazifik tätig war. Trotz der Herausforderungen durch die indigene Bevölkerung Tahitis und ungenauer Beobachtungszeiten trugen diese Expeditionen zur Verbesserung der Messungen bei.
Obwohl die Daten aus den 1760er Jahren zunächst unzureichend waren, wurden sie später in die Berechnungen von Simon Newcomb und George William Hill einbezogen, die 1877 eine genauere Schätzung der Astronomischen Einheit lieferten. Diese Arbeit legte den Grundstein für die moderne Astronomie und zeigt, wie sich Wissenschaft durch kontinuierliche Anstrengungen und technologische Fortschritte entwickelt.

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